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Geschichte des Vereins und des Jahrbuchs

Verfasser: H. P. Hümmer

Gründung und Geschichte des VfcG stehen, wie die folgende Übersicht zeigt, in engem Zusammenhang mit der Historischen Kommission (HiKo) des Kösener SC-Verbandes (KSCV), dem Institut für Hochschulkunde (IfH) an der Universität Würzburg und den Studentenhistoriker-Tagungen der Nachkriegszeit. Über Autoren und Sammlungen bestehen traditionell gute Kontakte zu den meisten dort vertretenen Korporationsverbänden.

November 1949

Die HiKo des noch suspendierten KSCV rekonstituiert sich „aus eigener Machtvollkommenheit“ (1). Die Anregung dazu hatten Walter M. Brod Moenaniae 1947/48, im April 1949 erneut Walter Meißner Moenaniae gegeben. Letzterer veranlasst Dr. iur. Erich Bauer Rhenaniae Tübingen, Lusatiae Leipzig, Borussiae Halle, den Vorsitz zu übernehmen (2).

6. Januar 1950

Die „Kösener Interessengemeinschaft“ tagt erstmals in Bonn; am 3. Juni 1950 erste Vollversammlung auf der Godesburg, bei der 48 CC vertreten sind (3).

1952

KSCV-Tagung in Würzburg: Die HiKo wird auf Antrag von Dr. iur. Erich Bauer offiziell bestätigt. 1953 Handbuch des Kösener Corpsstudenten.

1952

Bibliothek des VAC und Korporations-Sammlungen haben den 2. Weltkrieg in Räumen der Würzburger Feste Marienberg – mit Schäden und Verlusten – überstanden. Studentenhistoriker erhalten ab Mai 1952 Zugang, wobei sich Dr. phil. Georg Meyer-Erlach Moenaniae, Lusatiae Breslau (1877–1961) größte Verdienste erwirbt (4).

1952

entscheidet die Deutsche Burschenschaft, ihre Bestände aus Würzburg abzuziehen und im Bundesarchiv in Frankfurt am Main unterzubringen.

1953

Bestände des Instituts für Studentengeschichte werden in Räumen der alten Universitätsbibliothek an der Domerschulstraße in Würzburg untergebracht.

1954

Gründung des „Hochschulkundlichen Instituts“ (sp. Institut für Hochschulkunde) in Räumen der UB Würzburg durch Meyer-Erlach; Wiederaufbau des Kösener Archivs (5).

1954

Meyer-Erlach organisiert die erste Nachkriegs-Studentenhistoriker-Tagung in Würzburg; Vorträge über Kameradschaften im Bereich des Köseners (6).

1955

Erich Bauer beantragt auf dem Abgeordnetentag des KSCV in Würzburg die Gründung eines Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung. Gründungsmitglieder des VfcG e.V. (Amtsgericht Würzburg): Dr. Erich Bauer, Dr. Robert Paschke Bavariae Erlangen, RA Werner Matthäus Bavariae Erlangen.

26. November 1955

Ewald vom Rath (Kartellverband der katholischen deutschen Studentenvereine, KV) regt Gründung der „Hochschulkundlichen Vereinigung. Gesellschaft zur Förderung der Deutschen Hochschulkunde“ (später DGfH) an; Leiter Dr. Georg Meyer-Erlach.

1955 ff.

Robert Paschke Organisator der Studentenhistorikertagungen.

1956

erscheint das erste Jahrbuch „Einst und Jetzt“ (EuJ; 120 S., Auflage 500, 140 Mitglieder), Schriftleiter Dr. iur. Erich Bauer.

Vorstellung des 1. Jahrbuchs beim oKC 1956 in Würzburg
oKC 1956 in Würzburg

1957

erstes Sonderheft von EuJ zu Ehren des 80. Geburtstags von Georg Meyer-Erlach.

7. November 1961

Meyer-Erlach stirbt. Dr. med. Albin Angerer Moenaniae, Teutoniae Marburg leitet das IfH und das Kösener Archiv bis zur Vollendung des 91. Lebensjahres (1976) (7).

1961

Ewald vom Rath (KV) wird Vorsitzender der Hochschulkundlichen Vereinigung, der heutigen DGfH. Die Vereinigung wird Rechtsträgerin des IfH.

1965

EuJ Bd. 10 (202 S.. Der VfcG hat 1423 Mitglieder, davon „ca. 25% junge Corpsstudenten“).

24. März 1965

Dr. Bauer feiert den 75. Geburtstag.

1968

RA Werner Matthäus, Kassenleiter des VfcG, folgt Bauer nach als Vorsitzender der HiKo des KSCV.

1969

Dr. med. Robert Paschke Schriftleiter von EuJ (7 Jahre).

24. November 1970

Dr. Erich Bauer, Ehrenvorsitzender des VfcG, stirbt, 80 Jahre alt (8).

1970

Umbenennung der Hochschulkundlichen Vereinigung in Deutsche Gesellschaft für Hochschulkunde (DGfH).

11. November 1974

RA Werner Matthäus, Kassenleiter des VfcG seit 1955, stirbt (9). Nachfolger Dr. iur. Norbert Streng Sueviae München (bis 1994; † 25.11.1998) (10).

1975

EuJ Bd. 20 (199 S., Auflage 2.300, 2.048 Mitglieder. Erste Beitragserhöhung).

1976

EuJ Bd. 21 (311 S., Auflage 2.500; Gesamt-Inhaltsverzeichnis Bd. 1–20: S. 263ff.; Mitglieder-Statistik 1956–1975: S. 286).

1976

EuJ, Sonderheft zu Ehren von Robert Paschke.

4. Dezember 1976

Dr. med. Walter M. Brod Moenaniae wird Vorsitzender der DGfH, zugleich Leiter des IfH.

1976

Schriftleiter Dr. med. Adolf Julius Fillibeck Sueviae München (4 Jahre).

1980

Schriftleiter Dr. med. Ernst Meyer-Camberg Onoldiae (5 Jahre) (11).

1981

Brod erreicht die Verlegung des IfH von der Alten Universität in Räume der neuen UB am Hubland. Wiedereinrichtung in Händen von Ulrich Becker (L! Alemannia Makaria Würzburg im CC).

1983–1996

Dr. med. dent. Herbert Kater Makaria-Guestphaliae, Budissae, Neoborussiae Berlin 1. Vors. des VfcG, danach Ehrenvorsitzender († 30.04.2004).

1989

Dr. Karsten Bahnson Thuringiae Jena Vorsitzender der DGfH.

1985

Schriftleiter Dr. med. vet. Wolfgang Gottwald Sueviae München, Brunsvigae Göttingen (12). Dr. Robert Paschke †, 80 Jahre alt (13).

1994

Ursula Rößner Kassenleiterin des VfcG bis 2003, bereinigt die Mitgliedskartei.

1995

EuJ Bd. 40 (192 S., Auflage 1900; ca. 1500 Mitglieder).

1996

Dr. med. Rolf-Joachim Baum Bavariae Würzburg 1. Vors. des VfcG – Neufassung der Satzung des VfcG in EuJ 41 (1996), S. 267ff.

1998

EuJ Bd. 43 (368 S., Auflage 1685).

1998

erscheint im Siedler Verlag Berlin die vom VfcG subventionierte Kösener Festschrift: „Wir wollen Männer, wir wollen Taten!“ – Deutsche Corpsstudenten 1848 bis heute, hg. von Rolf-Joachim Baum. Fast alle Autoren sind Mitglieder des VfcG.

1998

Schriftleiter Prof. Dr. Hans Peter Hümmer Onoldiae.

1999

EuJ Bd. 44 (276 S.); erstmals Protokoll der MV im Jahrbuch.

2003

Kassenleiter VfcG Prof. Dr. Hermann Rink Hassiae-Gießen zu Mainz, Gothiae EM, Rhenaniae Bonn.

2004–2009

Dr.-Ing. Rudolf Wohlleben Alemanniae Karlsruhe (WSC) 1. Vors. VfcG.

2005

EuJ Bd. 50 (572 S., Auflage 1500; ca. 1400 Mitglieder).

2005

Gesamt-Inhaltsverzeichnis EuJ 1956–2005.

2005

Das IfH erhält mit Prof. Stefan Kummer (Wingolf), Ordinarius für Kunstgeschichte an der Universität Würzburg, einen wissenschaftlichen Leiter. Ihm zur Seite steht als Kustodin die Kunsthistorikerin Dr. Michaela Neubert.

Frühjahr 2006

Das IfH wird „An-Institut“ der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. – Verstärkte Kooperation des IfH mit dem VfcG.

2008

EuJ 53, Schwerpunkt Jena anlässlich des 450. Jubiläums der Universität.

2009

Prof. Dr. med. Rüdiger Döhler Masoviae 1. Vors. des VfcG. – Mohr Vandalia-Teutoniae, Transrhenaniae, Guestphaliae Halle Kassenführer.

2011

Prof. Dr. phil. Matthias Stickler (Gothia Würzburg im CV), Neuhistoriker an der Universität Würzburg, wissenschaftlicher Leiter des IfH.

2012

Wolfgang v. der Groeben Saxoniae Göttingen, Pomeraniae VfcG-Schatzmeister.

2012

Der VfcG erwirbt das Porträtalbum Schmiedeberg aus Königsberg i. Pr., schenkt es der Bibliothek des VAC im IfH; gemeinsame Publikation (14).

2013

EuJ 58, Schwerpunkt studentenhistorisch relevante Bestände des Geheimen Staatsarchivs Preußischer Kulturbesitz, Berlin. – Propagierung im Internet, neue Website und neue Domain vfcg.eu.

2014

EuJ 59, Schwerpunkt Jubiläum Würzburg mit Publikationen aus dem IfH.

2015

EuJ 60 (385 S., Aufl. 1500); 650. Jubiläum der Universität Wien; 200 Jahre Bismarck; 200 Jahre Jenaer Burschenschaft.

2016

EuJ 61 (406 S.): Jüdische Studentenverbindungen; Ordensverbindungen des 18. Jahrhunderts; Rudolstädter Degussa-Gründer; Naumburger SC.

2017

Hayim Malkhasy, M.A., M.A., Cisariae VfcG-Schatzmeister

2022

Grub VfcG-Schatzmeister, Tod des langjährigen Vorsitzenden Döhler

2023

Dossmann 1. Vorsitzender, umfassende Satzungsüberarbeitung, WVAC erhält Nominierungsrecht für einen Beigeordneten.

Fußnoten

1 Paschke in EuJ 10 (1965)
2 Vgl. Meyer-Erlach, Georg: Geschichte des Instituts für Hochschulkunde und der Wiedergründung der Historischen Kommission des Köseners. In: EuJ18 (1973), S. 212–213. – Laudatio zu Meyer-Erlachs 80. Geburtstag von Erich Bauer. In: EuJ SH 1957, S. 3f.; lt. Bauer stammte die Anregung von Meyer-Erlach.
3 Küper, Jochen: Die Interessengemeinschaft von 1950 als Vorstufe der Erneuerung des HKSCV im Jahre 1951. In: EuJ 2 (1957), S. 5–11
4 Nach Auflösung der Verbände im Dritten Reich waren die studentenhistorischen Sammlungen aus Frankfurt und Göttingen, der Deutschen Burschenschaft, des Wingolf, der Deutschen Turnerschaft und Landsmannschaft sowie einzelner Korporationen und Privatpersonen zusammengetragen und auf der Feste Marienberg untergebracht worden. Im Mai 1939 wurde dort das „Institut für deutsche Studentengeschichte“ unter Leitung von Dr. phil. habil. Arnold Brügmann, SS-Obersturmführer, eröffnet worden, das 1944 geschlossen werden musste. Die Bibliothek umfasste zuletzt ca. 50.000 Bände.
5 Nachruf EuJ 9 (1964); 1933–1936 Herausgeber des „Archivs für Studenten- und Hochschulgeschichte“. – Meyer-Erlach, Georg: Geschichte des Instituts für Hochschulkunde und der Wiedergründung der Historischen Kommission des Köseners. In: EuJ 18 (1973), S. 212–213
6 Bauer, Erich: Die Kameradschaften im Bereiche des Kösener SC in den Jahren 1937–1945. In: EuJ 1 (1956), S. 5–40
7 Brod, Walter M.: Die Deutsche Gesellschaft für Hochschulkunde. Selbstdarstellung, Information und Werbung. In: EuJ 22 (1977), S. 281ff.; S. 283: Kurztitel der im IfH in den Jahren 1975/1976 angefertigten wissenschaftlichen Arbeiten
8 EuJ Bd. 16 (1971), S. 235f.
9 Nachruf EuJ 21 (1976) S. 7ff.
10 Robert Paschke: In memoriam Werner Matthäus II Bavariae Erlangen. EuJ 21 (1976), S. 7–9
11 Laudatio zum 80. Geburtstag (12.11.1984) in EuJ 30 (1985). Nachruf EuJ 31 (1986), S. 9ff.
12 Nachruf EuJ 47 (2002), S. 361–365 – Baum, Rolf-Joachim: Wechsel in der Schriftleitung. In: EuJ 44 (1999), S. 9f., würdigt zusammenfassend Gottwalds Tätigkeit
13 Nachruf für Robert Paschke in EuJ SH 1985; Ehrenvorsitzender des VfcG
14 Hümmer, Hans Peter / Neubert, Michaela: Wilhelm Schmiedebergs „Blätter der Erinnerung“. EuJ Sonderband 2013. 361 S., ca. 200 Abb. – Pressevorstellung durch die Universität Würzburg. – Buchbesprechung u.a. durch Prof. Kummer im Corps Magazin 2/2014, Dr. phil. Matthias Lehrmann in „Academia“
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