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Silhouettensammlungen

Mitglieder der Königsberger Corpslandsmannschaften (1850)

Die Bildsammlung in diesem Bereich soll stetig ausgebaut werden und schlussendlich einen guten Überblick über die Silhouetten der verschiedenen Kösener Corps bieten.

Sollte das Archiv Ihres Corps oder Sie selbst in einer privaten Sammlung über Silhouetten verfügen, würde sich der Verein für corpsstudentische Geschichtsforschung über Kontaktaufnahme und Übermittlung eines entsprechenden Scans sehr freuen. Eine Namensnennung des Eigentümers muss nicht erfolgen. Bitte beachten Sie, dass Fotos von Silhouetten aus Qualitätsgründen nicht für einen Upload geeignet sind.

Aschaffenburg

Hercynia

Hercynia wurde am 15. November 1847 an der Forstlehranstalt Aschaffenburg als Verbindung mit unbedingter Satisfaction gegründet. Im Februar 1849 bildete sie mit Arminia einen Senioren-Convent, trat aus diesem aber schon Ende Juni des selben Jahres wieder aus. Am 26. Mai 1854 erklärte sich Hercynia zum Corps und trat als solches am 1. Februar 1857 wieder dem SC bei. Nach der Auflösung der Forstlichen Hochschule verlegte Hercynia wie die übrigen Aschaffenburger Corps ihren Sitz am 15. Oktober 1910 nach München und schloss sich dem dortigen SC an, wodurch sie auch Mitglied des KSCV wurde. Im Zuge des Nationalsozialismus suspendierte Hercynia am 8. November 1935, lebte aber kurzzeitig 1936 nochmals auf. Zusammen mit dem Weinheimer Corps Guestphalia betreute Hercynia die Kameradschaft “Houston Stewart Chamberlain”. Nach dem Krieg beschloss man eine Studentenvereinigung Silva als Traditionsträger der Hercynia zu gründen, was am 1. März 1949 geschah. Am 23. Juli 1949 wurde sie als offiziell als Fortsetzung anerkannt und änderte am 4. März 1950 den Namen wieder zu Hercynia. 1951 beteiligte Hercynia sich an der Rekonstitution des KSCV. Nach erfolgter Suspension beschloss Hercynia am 13. Juni 2015 mit dem Corps Arminia zu verschmelzen.

CB-Farben: dunkelgrün-weiß-hellgrün (m.S.), F-Farben: weiß-hellgrün-weiß (m.S.), Mütze: hellgrün

Berlin

Guestphalia

Guestphalia wurde am 19. Juni 1845 von Mitgliedern der Pomerania gestiftet. Im November 1854 musste Guestphalia in Folge eines Verfahrens wegen einer Realinjurie bis 18. Dezember 1855 suspendieren und musste vor der neuerlichen Rezeption am 30. Januar 1856 zunächst renoncieren. Durch die Rezeption wurde Guestphalia gleichzeitig auch Mitglied des KSCV, dem der Berliner SC im Vorjahr beigetreten war. Im Wintersemester 1864/65 war Guestphalia im SC-Verruf. In den 1870er, 80er und 90er Jahren ereilte Guestphalia mehrere kürzere und längere Suspensionen. Schließlich suspendierte sie im Zuge der politischen Verhältnisse am 30. Oktober 1935. Seit 1938 betreute sie mit weiteren Berliner Corps die Kameradschaft “von Zweydorff”. Da die politische Lage in Berlin nach dem zweiten Weltkrieg zunächst unsicher schien, rekonstituierte Guestphalia am 11. November 1950 zunächst in Mainz, beteiligte sich 1951 an der Rekonstitution des KSCV und verlegte 1955 zurück nach Berlin, so sie auch heute noch besteht. Guestphalia wird wegen ihrer Verhältnisstruktur zum grünen Kreis gezählt.

CB-Farben: grün-weiß-schwarz (m.S.), F-Farben: grün-weiß-grün (m.S.), Mütze: grün

Marchia

Marchia wurde am 26. November 1810 von Mitgliedern der in Frankfurt an der Oder ansässigen Marchia gestiftet. Nach der Auflösung der Universität in Frankfurt suspendierte die Berliner Marchia im November 1811 und die Mitglieder schlossen sich der aus Frankfurt übergesiedelten Marchia an. Am 24. Januar 1812 suspendierte dann wiederum diese Marchia zu Gunsten der ursprünglichen Berliner Verbindung, die lediglich bis zum 10. Februar 1813 bestand und an diesem Tag wegen der beginnenden Befreiungskriege suspendierte. Die übrigen Mitglieder schlossen sich mit denen der Pomerania zu einer Verbindung namens Borussia zusammen. Bei Kriegsende wurde sie aufgelöst und die verbliebenen Mitglieder rekonstituierten die ursprüngliche Verbindung am 11. November 1814. Das gleiche wiederholte sich beim erneuten Kriegsausbruch 1815 und die durch Pomerania und Marchia entstandene Borussia trennte sich im April 1816 um eine Marchia, Pomerania und eine Neomarchia zu begründen. Marchia suspendierte am 9. März 1818 und wurde am 24. Januar 1819 rekonstituiert, wobei die übrigen Mitglieder der inzwischen suspendierten Neomarchia aufgenommen wurden. Bis in die Mitte der 1850er Jahre war Marchia mehrfach suspendiert und wurde teilweise durch ein sog. Bierkönigreich ersetzt. Die Rekonstitution erfolgte dann am 19. November 1855. Es folgten später mehrere kürzere und wenige längere Suspensionen. Am 21. Dezember 1894 rekonstituiert, erreichte Marchia 1919 die Anerkennung des Stiftungstages von 1810 (zuvor wurde das Rekonstitutionsdatum vom 3. November 1838 als Stiftungsdatum geführt). Durch die veränderte politische Lage war Marchia schlussendlich gezwungen am 31. Oktober 1935 offiziell zu suspendieren. Das Corps bestand aber im Geheimen noch fort, so dass auch im Wintersemester 1938/39 noch Mensuren gefochten wurden. Seitdem betreute Marchia mit den übrigen Berliner Corps die Kameradschaft “von Zweydorff”. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der AHV 1950 reaktiviert und Marchia rekonstituierte am 5. Mai 1951. Kurz darauf war das Corps auch an der Rekonstitution des KSCV beteiligt. Marchia besteht bis heute in Berlin und wird dem blauen Kreis zugerechnet.

CB-Farben: orange-weiß-gold (m.G.), F-Farben: orange-weiß-orange (m.G.), Mütze: orange

Neoborussia

Neoborussia wurde am 10. Juli 1838 von aus der Cerevisia ausgetretenen Mitgliedern gestiftet. 1855 trat sie mit den übrigen Berliner Corps dem KSCV bei und war vom 23. November 1861 bis 14. Februar 1862 und vom 22. Dezember 1862 bis August 1865 suspendiert. Eine weitere und dauerhafte Suspension ereilte Neoborussia im Juli 1866. Am 18. November 1889 wurde eine Burschenschaft Palatia gestiftet, die sich am 31. Januar 1901 in Rhenoborussia umbenannte und am 21. Mai 1902 Mitglied im Allgemeinen Deutschen Burschenbund wurde. Dort schied sie am 2. Juni 1910 aus. Ihre aktiven Mitglieder stifteten am 10. Oktober 1913 eine Neoborussia, welche sich am 23. Februar 1922 zum freien Corps erklärte. Diese wurde am selben Tag in den SC rezipiert und am 1. Juni 1922 als Fortsetzung der alten Neoborussia anerkannt. Etwas mehr als zehn Jahre später suspendierte Neoborussia am 7. November 1932. Nach dem Zweiten Weltkrieg rekonstituierte man am 19. April 1952 zunächst in Darmstadt und war an den SC in Frankfurt am Main angeschlossen. Am 6. März verlegte Neoborussia ihren Sitz nach Bochum, wo sie auch heute noch besteht. Sie wird aufgrund ihrer Verhältnisstruktur zum Magdeburger Kreis gezählt.

CB-Farben: schwarz-weiß-hellrosa (m.S.), F-Farben: schwarz-hellrosa-schwarz (m.S.), Mütze: weiß

Silesia

Silesia ging aus einer schon im Jahre 1831 erwähnten Kneipgesellschaft hervor und wurde am 1. Januar 1839 gestiftet. Sie hatte nur kurze Zeit bestand und ging schon im folgenden Jahr ein.

CB-Farben: rot-weiß-blau (m.S.), F-Farben: unbekannt (m.S.), Mütze: blau

Bonn

Guestphalia

Das Corps Guestphalia Bonn wurde am 18. Mai 1820 gestiftet, war von Ostern bis November 1823 suspendiert und suspendierte erneut um 1826. Es wurde am 5. November 1827 erneuert und war nochmal 1834/35 und 1847 kurzzeitig suspendiert. Weitere Suspensionen folgten November 1871 bis April 1875 und Februar 1876 bis August 1884. Im Sommersemester 1888 wurde der Stiftungstag von 1820 anerkannt. Wie die übrigen Bonner Corps musste auch Guestphalia seinen Betrieb während der alliierten Besetzung des Rheinlands 1918/1919 einstellen. Im Zuge der politischen Verhältnisse suspendierte Guestphalia am 27. Oktober 1935 und konnte am 5. November 1947 rekonstituieren. Sie schloss sich 1951 mit dem Kartellcorps Guestfalia Greifswald zu “Guestphalia Bonn und Greifswald” zusammen und besteht seit 1994, nach der Rekonstitution der Guestfalia Greifswald, wieder selbstständig in Bonn. Das Corps wird dem blauen Kreis zugerechnet.

CB-Farben: grün-weiß-schwarz (m.S.), F-Farben: grün-weiß-grün (m.S.), Mütze: hellgrüner Stürmer

Marcomannia

Am 11. Mai 1849 wurde eine Verbindung Eiflia gestiftet, die sich zum Zwecke der Stiftung von Marcomannia am 14. November 1849 suspendierte. Einige Jahre später erklärte sich Marcomannia am 6. August 1855 zum Corps und wurde in den SC aufgenommen. Als Teil dessen trat sie am 30. April 1856 dem KSCV bei. Nur wenige Jahre später musste Marcomannia im Sommersemester 1859 suspendieren.

CB-Farben: weiß-hellblau-gold (m.G.), F-Farben: weiß-blau-weiß (m.G.), Mütze: gelb

Palatia

Palatia wurde am 10. August 1838 von Mitgliedern der suspendierten Landsmannschaft der Trierer gestiftet, bei der auch Karl Marx Mitglied gewesen sein soll. 1856 trat Palatia mit den übrigen Bonner Corps dem KSCV bei und war vom 20. Januar bis 20. August 1910 von der Universität suspendiert, bestand in dieser Zeit jedoch intern weiter. Eine erneute Suspension traf Palatia vom 8. Dezember 1918 bis 7. Mai 1919 im Zuge der alliierten Besetzung des Rheinlandes. Nach der Auflösung des KSCV suspendierte auch Palatia wegen der zunehmenden politischen Repressalien am 12. Oktober 1935 und betreute gemeinsam mit den beiden Bonner Corps Hansea und Guestphalia die Kameradschaft “Ernst von Rath”. Palatia konnte am 27. Mai 1953 selbstständig rekonstituieren und wurde nur wenige Jahre später am 6. Dezember 1957 vom KSCV wegen Aufgabe der Mensur suspendiert und am 22. Mai des folgenden Jahres aus dem Verband ausgeschlossen. Seither besteht Palatia als nichtschlagende Verbindung in Bonn.

CB-Farben: violett-weiß-rot (m.S.), F-Farben: violett-weiß-violett (m.S.), Mütze: violetter Stürmer

Saxo-Rhenania

Nachdem einige Mitglieder der Rhenania aus dieser ausgetreten waren, um die Landsmannschaft Teutonia zu stiften, löste sich Rhenania auf und die übrigen Mitglieder schlossen sich am 27. Juli 1844 mit der Saxonia zur Saxo-Rhenania zusammen. Rhenania rekonstituierte bald darauf am 22. Oktober 1844, jedoch bestand Saxo-Rhenania weiterhin parallel, benannte sich erst am 10. Dezember 1846 in Saxonia um und wurde später als Fortsetzung des Corps Saxonia anerkannt. Saxo-Rhenania stand dem Progress nahe, weshalb es personelle Überschneidungen nicht nur mit Rhenania und Saxonia, sondern auch den Bonner Burschenschaften Frankonia und Fridericia und der Heidelberger Progressverbindung Ruperta gab.

CB-Farben: blau-weiß-gold (m.G.), F-Farben: unbekannt (m.G.), Mütze: blau

Saxonia

Am 9. Dezember 1832 wurde ein Corps Marcomannia mit den Farben grün-rot-gold gestiftet, aber später nicht vom SC anerkannt. Am 6. Juni 1833 löste sich Marcomannia auf und ein Teil der Mitglieder blieb als Kneipvereinigung der Ruländer zusammen. Diese wurde am 5. März 1836 zum Corps Saxo-Pomerania mit den Farben himmelblau-weiß-schwarz, welche am folgenden Tag Aufnahme im SC fand. Ab dem 24. Februar 1837 nannte sich die Verbindung nur noch Saxonia. Am 27. Juli 1844 fusionierte Saxonia mit Rhenania zur Saxo-Rhenania, die im gleichen Zuge aus dem SC ausschied. diese Verbindung nahm am 10. Dezember 1846 wieder den Namen Rhenania an und wurde am 6. Juni 1847 vom SC als Fortsetzung des alten Corps anerkannt. Mit den übrigen Bonner Corps trat Saxonia am 30. April 1856 dem KSCV bei. Sie war vom 2. Mai 1878 bis 15. Juli 1882 suspendiert. Während der alliierten Besetzung des Rheinlandes wurde die Aktivität zwischen dem 8. Dezember 1918 und dem 6. Oktober 1919 eingestellt. Im Zuge der veränderten politischen Verhältnisse suspendierte Saxonia am 14. Oktober 1935 und betreute ab 1938 zusammen mit Rhenania und Teutonia die Kameradschaft Yorck von Wartenburg. Nach dem zweiten Weltkrieg schloss sich Saxonia mit Saxonia Jena zu Saxonia Jena et Bonn zu Bonn zusammen. Seitdem Saxonia Jena sich in der alten Heimat wieder selbstständig machen konnte, besteht Saxonia Bonn wieder selbstständig in Bonn. Sie wird dem roten Kreis zugerechnet.

CB-Farben: hellblau-weiß-schwarz (m.S.), F-Farben: hellblau-weiß-hellblau (m.S.), Mütze: hellblaue Stürmer

Teutonia

Die Verbindung Teutonia Bonn wurde am 9. März 1844 von aus der Rhenania ausgetretenen Mitgliedern gestiftet. Am 12. Juli 1848 erklärte sie sich zur Burschenschaft, führte am 7. Mai 1854 die unbedingte Satisfaktion ein und wurde schließlich am 9. Dezember 1867 Landsmannschaft. Als solche war sie an der Gründung des Coburger Landsmannschafter-Convents am 1. März 1868 beteiligt, schied aber am 9. März 1875 aus diesem aus und erklärte sich am 23. April 1875 zum Corps. Die mit dem Übertritt nicht einverstandenen Alten Herren traten aus und bildeten einen eigenen AHV. Ab dem 6. Mai 1875 renoncierte Teutonia beim SC und wurde am 29. Januar 1876 in diesen rezipiert. Nur wenige Monate später musste sie im Juni suspendieren, konnte aber am 9. Oktober 1880 rekonstituiert werden. Vom 21. April 1885 bis 16. Juli 1888 und vom 8. Mai 1893 bis 28. April 1898 war sie ebenfalls suspendiert. In der Zwischenzeit hatte sich mit der Unterstützung der aus dem Teutonia ausgeschiedenen Alten Herren am 12. Juni 1894 eine Landsmannschaft Palaio-Teutonia gestiftet. Sie führte die umgekehrte Farbreihenfolge wie Teutonia und nannte sich seit 16. Juni 1896 auch so. Am 28. April 1898 schied sie aus dem Coburger LC aus und suspendierte, da die Aktiven das Corps Teutonia rekonstituierten. Der aktive Betrieb war wegen der alliierten Besatzung des Rheinlandes vom 8. Dezember 1918 bis 11. November 1919 suspendiert. Das Corps durfte sich ab dem 4. Juni 1924 auf den Stiftungstag 9. März 1844 berufen. Wegen des politischen Verhältnisse suspendierte Teutonia am 23. Oktober 1935. Ab 1938 betreute sie mit Rhenania und Saxonia die Kameradschaft “Yorck von Wartenburg”. Der AHV wurde im Juli 1949 reaktiviert und übertrug am 22. Dezember 1956 seine Tradition auf das in Münster ansässige Corps Rheno-Guestphalia. Seit dem 20. Mai 2001 ist Teutonia erloschen. Die Landsmannschaft wurde am 25. Juni 1908 als Palaio-Teutonia rekonstituiert und besteht heute als Teutonia im Coburger Convent.

CB-Farben: dunkelgrün-feuerrot-gold (m.G.), F-Farben: dunkelgrün-rot (m.G.), Mütze: grün / weißer Stürmer

Breslau

Borussia

Borussia wurde am 23. November 1819 von Mitgliedern der am Vortag suspendierten Burschenschaft Teutonia gestiftet. Im Sommersemester 1821 trat ein Teil der Mitglieder aus und stiftete Lusato-Silesia, aus der das spätere Corps Silesia hervorgegangen ist. Nachdem Borussia im Sommersemester 1824 suspendieren musste, wurde sie am 3. August 1829 erneuert. Eine weitere Suspension ereilte Borussia von Juli 1836 bis 3. August 1838. 1848 war das Corps an der Jenenser Senioren-Convents-Deputiertenversammlung beteiligt. Nach dem Austritt der Silesia aus dem SC im Jahre 1849, stiftete Borussia gemeinsam mit Lusatia eine Neo-Silesia. Im Jahr 1855 trat Borussia gemeinsam mit den anderen Breslauer Corps dem KSCV bei und schied gemeinsam mit Silesia Mitte des Wintersemesters 1859/60 aus dem SC aus, ehe beide im darauffolgenden Wintersemester wieder in diesen aufgenommen wurden. Eine weitere kurze Suspension musste Borussia 1884 durchstehen. Im Sommersemester 1910 wurde der 23. November 1819 als Stiftungstag anerkannt. Am 28. September 1935 suspendierte Borussia in folge des Drucks durch das nationalsozialistische Regime und betreute ab 1938 gemeinsam mit Silesia die Kameradschaft “Yorck”. Nachdem Breslau in Folge des zweiten Weltkriegs an Polen gefallen war, war an eine Rekonstitution in der alten Heimatstadt nicht zu denken. Stattdessen schloss man sich mit Holsatia Kiel zusammen und erkannte am 11. Dezember 1948 die studentische Seglervereinigung Holsatia als Aktivitas der beiden Corps an. Im Sommersemester 1950 wurde der Zusammenschluss aufgehoben und Borussia rekonstituierte selbstständig zunächst am 21. April 1951 in Münster, ehe sie am 9. Oktober 1951 nach Köln verlegte. Außerdem wurde eine zusätzliche Aktivität in Aachen aufgebaut. Sie wird dem grünen Kreis zugerechnet.

CB-Farben: schwarz-blassrot-weiß (m.S.), F-Farben: schwarz-weiß-schwarz (m.S.), Mütze: schwarz

Lusatia

Lusatia wurde am 6. November 1832 mit den Farben blau-rot-gold gestiftet und war ab März 1836 suspendiert. Unter Aufnahme der Mitglieder der Pomerania konnte sie am 10. März 1841 erneuert werden. Bereite im Februar 1846 musste sie erneut kurzzeitig suspendieren und nahm bei der kurz darauf erfolgten Rekonstitution die heutigen Farben an. 1848 beteiligte sie sich an der Jenenser Senioren-Convents-Deputiertenversammlung. Gemeinsam mit Borussia stiftete Lusatia 1849 nach dem Austritt der Silesia aus dem SC eine Neo-Silesia. Wie die übrigen Breslauer Corps trat auch Borussia 1855 dem KSCV bei. Am 12. November 1861 musste Lusatia erneut suspendieren. Am 7. März 1869 stifteten dann aus der Arminia (heute Burschenschaft der Raczeks zu Bonn) ausgetretene Mitglieder ein neues Corps Lusatia mit den Farben grün-weiß-rot, welches ab dem 29. April 1869 beim SC renoncierte. Nach der Rezeption am 29. Juni 1869 wurde diese neue Lusatia als Fortsetzung der älteren am 17. Juli 1869 anerkannt. Nur wenige Jahre später ereilte Lusatia am 31. Oktober 1872 eine erneute Suspension. Wenig später wurde am 9. April 1873 ein Juristisch-Medizinischer Club gestiftet, der zunächst am 9. Dezember 1873 in Marsia und schließlich am 5. Oktober 1875 in Macaria umbenannt wurde. Diese trat zunächst dem Coburger LC bei. Im Zuge des ersten sog. “Corpskrachs” des LC entschieden sich die Aktiven die Verbindung zu suspendieren und rekonstituierten am 2. März 1877 das Corps Lusatia. Vom 5. Mai 1902 bis 23. Mai 1903 war Lusatia kurzzeitig erneut suspendiert. 1919 wurde der 6. November 1832 als Stiftungstag anerkannt. Wie die übrigen Corps suspendierte Lusatia kurz nach der Auflösung des KSCV am 28. September 1935. Seit 1938 betreute sie die Kameradschaft “Himmelwitz”. Nach dem zweiten Weltkrieg war an eine Rekonstitution in Breslau, das nun zu Polen gehörte, nicht zu denken. Daher rekonstituierte Lusatia am 9. Mai 1952 zunächst in Hamburg, verlegte ihren Sitz aber am 27. Juni 1956 nach Köln und Aachen, wo auch schon die anderen Breslauer Corps eine neue Heimat gefunden hatten. Lusatia musste wegen Aktivenmangels am 31. Dezember 1992 suspendieren und die übrigen Mitglieder wurden am 6. November 1993 von Lusatia Leipzig aufgenommen.

CB-Farben: hellblau-gold-hellrot (m.G.), F-Farben: hellblau-gold-hellblau (m.G.), Mütze: hellblau

Marchia

Marchia wurde während einer Spaltung des SC am 11. Juni 1849 als Tochtercorps der Silesia gestiftet. Dabei wurden die Mitglieder einer Landsmannschaft Ghibellinia aufgenommen. Marchia musste am 4. November 1860 suspendieren. Zwei spätere Rekonstitutionsversuche in den Jahren 1861 und 1864 scheiterten. Wie Marchia Halle und die Silber-Littuania Königsberg, litt Marchia unter der preußischen Heeresvermehrung, die dem Nachwuchs des Adels gute Karrieremöglichkeiten eröffnete. Marchia stand im Kartell mit Nassovia Würzburg, Lusatia Leipzig und Borussia Halle.

CB-Farben: orange-weiß-gold (m.G.), F-Farben: orange-weiß-orange (m.G.), Mütze: orange, im SS orangener Stürmer

Silesia

Die Silesia wurde am 25. Mai 1821 als Lusato-Silesia in Breslau gestiftet. Dabei nahm sie einen Teil der Mitglieder der Borussia auf. Ab dem Wintersemester 1821/22 nannte sie sich Silesia und musste am 21. April 1824 suspendieren. Am 2. Februar 1828 konnte sie wiederbelebt werden, musste aber im Wintersemester 1836/37 erneut suspendieren. Am 7. Dezember 1837 konnte sie aber erneut rekonstituieren. Ende des Wintersemesters 1839/40 trat ein Teil der Mitglieder aus uns stiftete die Pomerania. Wegen Streitigkeiten im SC stiftete die Silesia am 6. März 1847 das Tochtercorps Saxonia. 1848 war Silesia an der Jenenser Senioren-Convents-Deputiertenversammlung beteiligt. Erneute Streitigkeiten im SC führten am 11. Juni 1849 zur Stiftung eines weiteren Tochtercorps namens Marchia. 1855 trat Silesia mit den übrigen Breslauer Corps dem KSCV bei. Von Mitte des Wintersemesters 1859/60 bis Ende des Wintersemester 1860/61 war Silesia wegen Streitigkeiten kein Teil des SC. Ähnliches wiederholte sich Mitte Wintersemester 1862/63 bis Anfang Sommersemester 1863. Im Sommersemester 1921 wurde der Stiftungstag 25. Mai 1821 anerkannt. Silesia suspendierte am 1. November 1935 wegen der politischen Verhältnisse, rekonstituierte nochmal kurz am 26. April 1936, löste sich aber am 25. Mai wieder auf. Seit 1938 betreute sie zusammen mit Borussia die Kameradschaft “Yorck”. Seit dem Wintersemester 1940/41 schlug sie wieder Mensuren und man trug ab dem 9. Mai 1941 Bierzipfel mit den Farben der Silesia. Im folgenden Jahr wurden die Farben der Borussia hinzugefügt. Nach dem zweiten Weltkrieg war eine Rekonstitution in Breslau nicht denkbar. Daher rekonstituierte Silesia am 7. Dezember 1950 in Köln und Aachen und beteiligte sich im folgenden Jahr an der Rekonstitution des KSCV. Am 24. April 1976 wurde mit dem früheren Göttinger, aber in den 1920er Jahren nach Köln verlegten Corps Friso-Luneburgia ein Kooperationsvertrag geschlossen. Am 22. Oktober 1994 musste Silesia wegen Aktivenmangels suspendieren. Man entschied sich am 24. Mai 2000 in Frankfurt an der Oder unter Aufnahme der Mitglieder der dort kurz zuvor gestifteten Borusso-Polonia zu rekonstituieren und nannte sich eine zeitlang Borusso-Silesia. Am 12. Februar 2005 endete die Kooperation mit Friso-Luneburgia. Seit dem 7. Dezember 2007 heißt das Corps wieder Silesia und nahm alle alten Corpsinsignien wieder an. Silesia besteht bis heute in Frankfurt an der Oder und wird den kreisfreien Corps zugerechnet.

CB-Farben: weiß-hellblau-rosa (m.S.), F-Farben: hellblau-weiß-hellblau (m.S.), Mütze: hellblau

Erlangen

Baruthia

Baruthia wurde am 14. Juli 1803 mit den Farben grün-schwarz-gelb gestiftet. Erst 1839 nahm man die heutigen Farben an.  Wie die übrigen Erlanger Corps wurde Baruthia mit dem Erlanger SC 1861 ein Kösener Corps. Wegen eines Streits um das Lebenscorpsprinzip schied Baruthia 1873 aus dem KSCV aus und trat erst nach dem Ablegen desselben 1876 wieder ein. Nach der Auflösung des KSCV suspendierte Baruthia im Januar 1936 und rekonstituierte am 19. Mai 1948. Baruthia gehört dem schwarzen Kreis an und besteht bis heute in Erlangen.

CB-Farben: schwarz-gold-grün (m.G.), F-Farben: grün-gold (m.G.), Mütze: grün

Bavaria

Eine erste Bavaria wurde in Erlangen am 25. Mai 1821 von Mitgliedern der suspendierten Concordia mit den Farben blau-weiß-gelb gestiftet und suspendierte bereits im Wintersemester 1824/25. Am 11. August 1840 stifteten dann frühere Mitglieder der Onoldia eine neue Bavaria, die sich 1848 auch an der Jenener Senioren-Convents-Deputiertenversammlung betiligte und mit den übrigen Erlanger Corps 1861 dem KSCV beitrat. Ende 1862 bis Mai 1863 war Bavaria durch die Universitätsbehörden suspendiert. In den 1870er Jahren stand Bavaria teilweise außerhalb des SC. Als Bavaria 1887 erneut durch die Universität suspendiert wurde, stiftete sie am 22. Juli 1886 eine Rhenania mit den Farben weiß-rosa-dunkelblau, die nach deren Ablehnung durch die Behörden am 23. Oktober durch Normannia mit den Farben hellgrün-weiß-rosa ersetzt wurde. Die Suspension endete am 21. Juli 1887 und so trat Bavaria wieder an ihre ehemalige Stelle. Seit 1920 führt man das Stiftungsdatum der ersten Bavaria von 1821. Bavaria suspendierte im Zuge des Nationalsozialismus am 31. Januar 1936 und betreute ab 1938 zusammen mit Baruthia die Kameradschaft “Hans Knirsch”. Am 16. Februar 1949 stiftete man eine namenlose Vereinigung, die am 8. Mai 1949 Bavaria rekonstituierte, die sich dann am 19. Mai 1951 auch an der Rekonstitution des KSCV beteiligt. Bavaria zählt zum süddeutschen Kartell.

CB-Farben: hellblau-weiß-dunkelblau (m.S.), F-Farben: hellblau-weiß (m.S.), Mütze: hellblau

Onoldia

Onoldia wurde am 28. Mai 1798 gestiftet und ist damit das älteste nie zurückdatierte und noch bestehende Corps in Deutschland. Über den Erlanger SC gehörte Onoldia ab 1861 dem KSCV an, trat aber wegen eines Streits um das Lebenscorpsprinzip 1873 aus und erst 1878 wieder ein. Onoldia suspendierte im Zuge der politischen Verhältnisse offiziell am 3. Mai 1936, setzte den Aktivenbetrieb intern allerdings noch einige Semester fort und rekonstituierte im Jahr 1947. Durch sein Lebensbundprinzip gehört Onoldia keinem Kreis an, pflegt allerdings Verhältnisse mit zum blauen Kreis zählenden Corps.

CB-Farben: blutrot-weiß (m.S.), F-Farben: rot-weiß-schwarz (m.S.), Mütze: weiß

Freiburg

Suevia

Suevia wurde am 21. Juni 1815 gestiftet. Das Corps fusionierte von November 1818 bis 9. Dezember 1818 mit Rhenania unter dem Namen Suevia und mit den Farben der Rhenania. Am 10. Dezember rekonstituierte sich Suevia selbstständig. Zehn Jahre später war Suevia kurzzeitig behördlich aufgelöst und später vom 21. Januar 1835 bis 27. Juli 1837 und vom 20. November 1844 bis 25. Juli 1847 suspendiert. Bei der letzten Rekonstitution nahm man die Farben blau-weiß-gelb an, legte diese aber zu Gunsten der alten Farben im WS 1848/49 wieder ab. 1856 wurde Suevia mit dem SC zu Freiburg Mitglied des KSCV. Eine mehrmonatige Suspension ereilte Suevia im Jahr 1876 und eine neuerliche behördliche Aufhebung 1913. Im Zuge der politischen Verhältnisse suspendierte Suevia am 15. Mai 1936. Während der Zeit des Nationalsozialismus betreute Suevia die Kameradschaft “Schwabenland”, die bald die Farben der Suevia in den Bierzipfeln trugen und ab 1940 auch wieder Mensuren schlugen. Ihre Mitglieder wurden später nach erfolgter Rekonstitution des aktiven Corps in dieses aufgenommen. Diese gelang durch die Anerkennung der am 1. Dezember 1949 gegründeten Studentenverbindung Suevia als aktives Corps im Jahre 1950. Suevia ist ein kreisfreies Corps und pflegt Kontakte zu anderen kreisfreien und schwarzen Corps.

CB-Farben: schwarz-gelb-hellblau (m.G.) (v.u.), F-Farben: schwarz-gelb (m.G.) (v.u.), Mütze: gelb

Gießen

Hassia

Hassia wurde am 3. August 1815 mit den Farben schwarz-grün-rot gestiftet und wechselte diese im Zuge der Aufnahme einiger Mitglieder der suspendierten Franconia am 6. April 1821 zu schwarz-weiß-rot, bevor man 1833 die Farben grün-weiß-rot annahm. Nachdem das Corps 1836 verboten wurde, wurde es am 9. August 1840 mit den Farben schwarz-weiß-rot neu gegründet. Kurze Zeit später wechselte man erneut zu den Farben grün-weiß-rot. Im März 1843 musste Hassia erneut suspendieren und die übrigen Mitglieder traten tags darauf der Marcomannia bei, die ihren Namen darauf zu Hassia änderte. Dadurch kehrte man auch zu den Farben schwarz-weiß-rot zurück. 1898/99 war Hassia für etwas mehr als drei Monate von der Universität suspendiert und trat in dieser Zeit als Rhenania mit blau-weiß-rot auf. Im Jahre 1920 wurde das alte Stiftungsdatum von 1815 genehmigt. Hassia suspendierte angesichts der politischen Verhältnisse 1936 und rekonstituierte 1949 in Mainz, wo das Corps auch heute noch ansässig ist. Es zählt zum schwarzen Kreis.

CB-Farben: schwarz-weiß-feuerrot (m.G.), F-Farben: schwarz-weiß-schwarz (m.G.), Mütze: weiß

Starkenburgia

Starkenburgia wurde als Tochtercorps der Hassia am 26. August 1826 mit den Farben grün-weiß-rot gestiftet. Nach einer kurzzeitigen Suspension im Jahre 1828 musste Starkenburgia erneut im Sommersemester 1831 suspendieren. Nachdem das Corps Teutonia gestiftet wurde, nahm dieses am 18. Juli 1833 den Namen Starkenburgia an, um durch den Namen keinen Verdacht bei den Behörden zu erwecken. Man behielt aber die Farben der Teutonia – karmesinrot-weiß-gold – bei. Nachdem das Corps im August 1834 erneut suspendieren musste, bestand es seit Sommersemester 1838 informell und ab 19. Februar 1839 formell als Corps wieder. Bald darauf musste das Corps den Betrieb aufgrund von behördlicher Verfolgung erneut einstellen und entstand am 7. August 1840 von Neuem. Dieser Tag galt bis zur Rückdatierung im Jahr 1920 als offizielles Stiftungsdatum. Zum Jahreswechsel 1898/99 war Starkenburgia von der Universität suspendiert und nahm in dieser Zeit den Namen Saxonia und die Farben hellblau-weiß-dunkelblau an. Zwischen 1935 und 1948 war Starkenburgia ob der politischen Verhältnisse suspendiert und besteht heute als kreisfreies Corps weiterhin in Gießen. Starkenburgia unterhält ein Kartell zu Saxo-Borussia Heidelberg und weitere Verhältnisse zu blauen und kreisfreien Corps.

CB-Farben: karmesinrot-weiß-gold (m.G.), F-Farben: karmesinrot-weiß (m.G.), Mütze: karmesinrot

Rhenania

Rhenania wurde als Landsmannschaft alter Art am 25. November 1799 gestiftet und nahm im Sommersemester 1801 einen Teil der suspendierten Nassovia auf. Nach zwei kürzeren Suspensionen suspendierte sie im Wintersemester 1814/15 und wurde am 24. August 1822 als Corps rekonstituiert. Abermals ereilten Rhenania bis Wintersemester 1839/40 mehrere kurze Suspensionen. Auch die letzte dauerte nicht lange, wobei nicht klar ist, ob es sich nicht um eine Neustiftung am 3. August 1840 handelt. Einige Mitglieder beteiligten sich Ende des Wintersemesters 1842/43 an der Stiftung der Marcomannia. Nach weiteren kurzen Suspensionen suspendierte Rhenania erneut am 20. Januar 1848, wurde aber am selben Tag unter Aufnahme einiger Mitglieder der Starkenburgia als Rhenania-Nassovia mit den Farben hellblau-weiß-orange erneuert. Am 2. mai 1850 nahm man wieder den Namen Rhenania und die früheren Farben an, musste aber 1851 bis 1852 erneut kurzzeitig suspendieren. Die Rekonstitution unter Aufnahme einiger Mitglieder der Teutonia währte nur wenige Monate und Rhenania suspendierte am 24. November 1852. Am 24. Juli 1857 stiftete sich eine Vereinigung Moguntia mit den Farben der Rhenania und nahm noch im selben Jahr auch den Namen an. Am 9. Juni 1858 erklärte sie sich zum Corps und renoncierte seit dem 30. Juni beim SC, in den sie am 24. Juli rezipiert wurde. Am 10. November 1861 musste sie suspendieren und ein Teil der Mitglieder fand Aufnahme bei Hassia. Es handelte sich 1857 wohl um eine Neustiftung und keine Fortsetzung der alten Rhenania. Ein letztes Mal lebte Rhenania am 5. Dezember 1898 auf, als sie an die Stelle der durch die Universität suspendierten Hassia trat. Nach dem Ende dieser Suspension ging auch Rhenania am 1. Februar 1899 endgültig ein.

CB-Farben: blau-weiß-rot (m.G.), F-Farben: blau-weiß (m.G.), Mütze: blau

Teutonia

Teutonia wurde am 1. Juni 1839 gestiftet. Es übernahm Konstitution und Farben des früheren Corps Palatia, welches der Burschenschaft sehr nahe stand. Auch Teutonia war progressistisch ausgerichtet. Wie die übrigen Gießener Corps musste sich Teutonia im Wintersemester 1898/99 kurzzeitig auflösen und gründete stattdessen eine Ersatzverbindung mit dem Namen Palatia und den Farben grün-weiß-rot. Im Zuge der politischen Verhältnisse im sog. “Dritten Reich” suspendierte Teutonia am 12. Oktober 1935 und konnte nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst in Mainz rekonstituieren, weil die Universität Gießen vorerst geschlossen blieb. Im Wintersemester 1954/55 wurde das Corps wieder nach Gießen zurückverlegt und besteht dort bis heute. Teutonia wird dem grünen Kreis zugerechnet.

CB-Farben: grün-rot-gold (m.G.), F-Farben: grün-rot- grün (m.G.), Mütze: grün

Göttingen

Borusso-Brunsviga

Das Corps Borusso-Brunsviga wurde als Landsmannschaft Brunsviga am 15. Februar 1840 gestiftet und am 30. Januar 1845 in ein Corps mit dem Namen Borusso-Brunsviga umgewandelt. Nur wenige Semester später fusionierte sie am 7. November 1846 mit Brunsviga Göttingen zu Borusso-Brunsviga, die den Namen allerdings schon am 21. Dezember 1846 zu Brunsviga änderte. Angehörige der Borusso-Brunsviga waren der Maler Rudolf Henneberg und der Geologe David August Brauns.

CB-Farben: schwarz-blau-gold (m.G.), F-Farben: im SC keine F-Farben, Mütze: schwarz

Bremensia

Bremensia wurde am 20. Juni 1812 mit den Farben rot-grün gestiftet und fusionierte bereits am 23. Juni 1812 mit Frisia zu Friso-Bremensia mit den Farben rot-grün-schwarz. Seit dem 20. Juni 1817 führte Bremensia wieder alten Namen und Farben, nachdem ein Teil der Mitglieder ausgeschieden war, um Frisia zu rekonstituieren. Sie hatte nur bis 23. Juli 1818 Bestand.  Am 16. Februar 1819 kam eine neuerliche Fusion mit Frisia zu Friso-Bremensia zu Stande, welche aber Ende 1820 bereits wieder suspendieren musste. Bremensia wurde in der Folge im Januar 1821 als Club mit den Farben rot-grün-gold wieder aufgetan, der sich am 27. Juni 1824 zum Corps Hoya-Bremensia erklärte und die Farben rot-grün-schwarz annahm. Am 11. August 1825 fiel der Namenszusatz “Hoya-” weg und seit September 1825 bestand sie wieder als Club, bis sie am 20. Juni 1827 suspendierte. An ihre Stelle trat am selben Tag wieder ein Corps, das in der ersten Hälfte der 1840er Jahre wiederholt für kürzere Zeit suspendiert war. Mit den übrigen Göttinger Corps beteiligte sich Bremensia am 26. Mai 1844 an der Gründung des Kösener Senioren-Convents-Verbandes. Im Wintersemester 1863/64 bestand man wie die übrigen Göttinger Clubs wegen einer Auflösung durch die Universität als Clubs fort. Seit dem 25. Februar 1907 führt Bremensia den Stiftungstag von 1812 und suspendierte nach der Auflösung des KSCV im Oktober 1935. Nach dem Krieg wurde Bremensia am 4. November 1950 von Mitgliedern des “Bund Niedersachsen” rekonstituiert und beteiligte sich im Folgejahr an der Rekonstitution des Dachverbandes. Heute besteht Bremensia verbandsfrei, nachdem man wegen Aufgabe der Mensur am 1. Mai 1971 aus dem KSCV ausgetreten ist. Bremensia gehörte bis dahin dem grünen Kreis an.

CB-Farben: rot-grün-schwarz (m.G.), F-Farben: im SC keine F-Farben, Mütze: grün

Brunsviga

Das Corps wurde mit dem Namen Halberstadtio-Brunsviga und den Farben schwarz-blau-rot am 11. August 1813 gestiftet und nahm im folgenden Jahr den Namen Brunsviga an. Nach einer Suspension im August 1818 nahm man bei der Rekonstitution am 17. August 1820 die Farben schwarz-blau an. Der behördliche Druck in Göttingen veranlasste auch Brunsviga dazu einige Semester nur als “Club” zu bestehen und wurde dann am 25. April 1826 als Corps mit den Farben schwarz-hellblau-weiß erneuert. Im Wintersemester 1828/29 nahm man die heutige Farbreihenfolge an. Es folgten zahlreiche kürzere Suspensionen und am 7. November 1846 fusionierte Brunsviga mit dem kurzlebigen Corps Borusso-Brunsviga unter Beibehaltung des Namens Borusso-Brunsviga, den man aber schon einen Monat später wieder zu Brunsviga änderte. 1924 wurde das alte Stiftungsdatum anerkannt. Im Zuge der politischen Verhältnisse war Brunsviga zunächst kurzzeitig 1935 und dann ab 1936 bis 1951 suspendiert. Brunsviga zählt zu den schwarzen Corps und ist weiterhin in Göttingen ansässig.

CB-Farben: schwarz-weiß-hellblau (m.S.), F-Farben: im SC keine F-Farben, Mütze: schwarz

Hannovera

Das Corps Hannovera wurde am 18. Januar 1809 mit den Farben blau-rot gestiftet und vereinigte sich schon im Februar mit Rhenania, deren Farben blau-rot-weiß man übernahm. Bald darauf löste sich die Verbindung wegen interner Streitigkeiten auf und rekonstituierte im kleineren Kreise, bevor sie wenige Monate später behördlich aufgelöst wurde. Wie alle Göttinger Corps stand auch Hannovera unter großem behördlichen Druck, suspendierte oft oder bestand nur als sog. “Club”.  Die letzte Suspension dieser Phase fand am 4. Mai 1846 statt. Zwischenzeitlich hatte sich 1840 eine Landsmannschaft Hanseatia gebildet, die sich 1844 zum Corps erklärte und 1848 den Namen Hannovera und die Farben rot-blau-gold annahm. Sie verstand sich ausdrücklich als Fortsetzung der alten Hannovera. Im Juli 1905 wurde zunächst der 16. Juni 1827 und im Jahre 1926 der 18. Januar 1809 als Stiftungstag anerkannt. Hannovera war von 1936 bis 1949 im Zuge der schwierigen politischen Verhältnisse suspendiert und besteht als dem blauen Kreis zugerechnetes Corps bis heute in Göttingen.

CB-Farben: rot-blau-gold (m.G.), F-Farben: im SC keine F-Farben, Mütze: rot

Hanseatia

Hanseatia wurde am 9. Mai 1840 als Landsmannschaft mit den Farben rot-weiß gestiftet und wurde von einem Teil der Mitglieder am 23. Dezember 1844 in ein Corps mit den Farben weiß-rot-weiß umgewandelt. Am 19. Februar 1848 nahm man den Namen Hannovera an und änderte wenig später am 28. Februar auch die Farben zu den alten Hannoveranerfarben. Das Corps erklärte sich 1850 ausdrücklich als Fortsetzung der früheren Hannovera. Weiteres siehe unter “Hannover”.

CB-Farben: weiß-rot-weiß (m.S.), F-Farben: im SC keine F-Farben, Mütze: rot

Hildesia

Die erste Hildesia bestand in Göttingen schon um 1816. Von Februar 1820 bis 1824 bestand eine Hildesia als Club. Am 15. August 1825 wurde als als Corps erneuert und musste am 5. Juni 1835 erneut suspendieren. Der Bestand in den folgenden Jahren ist nicht gesichert. Ab etwa 1840 existierte aber erneute eine Hildesia, die sich Anfang 1844 auflöste. Wie diese verschiedenen Hildesias im Einzelnen zusammenhingen ist nicht ganz sicher festzustellen. Sicher ist aber, dass die 1852 gestiftete Hildesia (die dann zu Hildeso-Guestphalia wurde) und das 1876 gestiftete Corps Hildesia in keinem Zusammenhang zu den früheren Verbindungen dieses Namens stand.

CB-Farben: rot-gold-rot (m.G.), F-Farben: im SC keine F-Farben, Mütze: rot

Hildeso-Guestphalia

Am 6. August 1852 wurde eine Verbindung namens Hildesia und den Farben schwarz-rot-weiß gegründet, die sich bald darauf zur Landsmannschaft erklärte. Diese Landsmannschaft wandelte sich am 10. Juni 1854 in ein Corps um und nahm den heutigen Namen und die heutigen Farben an. Dieser Tag gilt bis heute als Stiftungstag. Von 1879 bis 1884 war Hildeso-Guestphalia suspendiert. Im Zuge der politischen Verhältnisse musste das Corps am 5. Oktober 1935 suspendieren. Nach dem Zweiten Weltkrieg gründete sich 1949 eine “Westfälische Tischgesellschaft” als Traditionsträger mit den Farben grün-weiß (m.S.) gegründet. Die alten Farben und der alte Name wurden am 9. Juni 1951 wieder angenommen. Hildeso-Guestphalia nahm 1954 die Alten Herren des Corps Vandalia Rostock auf und war von 1978 bis 1982 suspendiert. Das Corps besteht heute noch in Göttingen und wird dem roten Kreis zugerechnet.

CB-Farben: lindgrün-weiß-schwarz (m.S.), F-Farben: im SC keine F-Farben, Mütze: grün

Lunaburgia

Eine erste Lunaburgia wurde in Göttingen am 16. Februar 1820 mit den Farben rot-blau-weiß gestiftet und bestand bis 1827. Kurz nach deren Suspension entstand am 20. Juni 1827 eine zweite Lunaburgia mit den Farben blau-rot-weiß, die die Reihenfolge im Jahr darauf zu rot-blau-weiß änderte. Sie musste am 14. Juni 1833 suspendieren. Erst am 4. August 1838 eine dritte Lunaburgia gestiftet, die bis 26. Juni 1847 bestand hatte und schließlich gab es eine letzte Lunaburgia, die aus einer früheren Frisia entstand und am 28. Februar 1848 gestiftet wurde. Sie suspendierte bereits am 11. Mai ihres Stiftungsjahres.

CB-Farben: rot-blau-weiß (m.S.), F-Farben: im SC keine F-Farben, Mütze: blau

Nassovia

Die Nassovia enstand im Jahr 1826 und hatte zunächst die Farben hellblau-weiß-orange, änderte diese 1828 zu orange-blau-weiß und im folgenden Jahr wieder zu hellblau-weiß-orange. Nassovia bestand bis zum 30. Juni 1845 und ihre letzten Mitglieder beteiligten sich kurz darauf an der Stiftung der Hasso-Nassovia.

CB-Farben: hellblau-weiß-orange (m.S.), F-Farben: im SC keine F-Farben, Mütze: blau

Saxonia

Saxonia wurde am 12. Dezember 1840 als Landsmannschaft gegründet und war zweimal kurzzeitig suspendiert, ehe sie sich am 28. Juli 1844 zum Corps erklärte und am folgenden Tag in den SC recipiert wurde. Als offizieller Stiftungstag wird bis heute der 28. Juli 1844 geführt. 1848 beteiligte sich das Corps an der Jenenser Senioren-Convents-Deputiertenversammlung und am 1855 an der Gründung des KSCV. Um die Jahreswende 1863/64 war Saxonia für ein paar Monate behördlich suspendiert und bestand als Club. Durch den steigenden Druck der Nationalsozialisten auf die studentischen Verbindungen, musste auch Saxonia am 13. Oktober 1935 suspendieren. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte das Corps am 25. Februar 1951 rekonstitutieren, beteiligte sich kurz darauf an der Rekonstitution des KSCV und betreute ab 1958 die Tradition ihres Kartellcorps Pomerania Greifswald, bis dieses sich im Jahr 2006 wieder in Greifswald selbstständig machte. Abgesehen davon pflegt Saxonia Kartelle zu Borussia Bonn und Saxo-Borussia Heidelberg, weshalb das Corps zum weißen Kreis gezählt wird.

CB-Farben: dunkelblau-weiß-hellblau (m.S.), F-Farben: im SC keine F-Farben, Mütze: dunkelblau

Teutonia

Teutonia wurde als Progreßverbindung am 25. November 1848 gestiftet und suspendierte am 18. November 1853 wegen eine Streits um die Duellfrage. Die Befürworter der unbedingten Satisfaktion schlossen sich dann erneut am 25. November 1853 zur Teutonia zusammen, firmierten aber noch als Landsmannschaft. Wenige Monate später erklärten sie sich am 15. Juni 1854 zum Corps und wurden am 4. Juli in den SC aufgenommen. Der 15. Juni war später der offizielle Stiftungstag. Über den SC war Teutonia Gründungsmitglied des KSCV, suspendierte jedoch bereits am 20. April 1856, um die im gleichen Zuge suspendierte Hannovera wiederaufzutun. Nur wenig später schieden einige Mitglieder bei Hannovera wieder aus und rekonstituierten Teutonia am 11. Juni 1856. Während einer kurzen durch die Behörden ausgesprochenen Suspension im Wintersemester 1863/64 bestand Teutonia als Club. Später war sie erneut vom Beginn des Wintersemesters 1876/77 bis zum Sommersemester 1877 suspendiert, bevor sie schließlich wegen eines tödlichen Pistolenduells am 8. August 1881 dauerhaft verboten wurde. Als Ersatz stiftete man am 22. Mai 1882 eine Borussia mit den Farben schwarz-weiß-rot (v.u.) (m.S.), die kurz darauf in den SC recipiert und am 19. Juni 1884 als Fortsetzung der Teutonia anerkannt wurde. Borussia musste allerdings schon am 2. Mai 1885 erneut suspendieren und ihre Mitglieder wurden vom AHV der Teutonia aufgenommen. Die Aufnahme zahlreicher Mitglieder der Mündenia machte es möglich Borussia am 24. April 1906 zu rekonstituieren. Als Anfang November 1914 das Verbot der Teutonia aufgehoben wurde, nahm man ab dem 5. November den Namen, die Farben und den Wahlspruch der Teutonia wieder an. Nach einer neuerlichen behördlichen Suspension im Sommersemester 1920 stiftete man als Ersatz eine Vandalia mit den Farben blutrot mit gold. Endgültig suspendierte Teutonia im Zuge der politischen Verhältnisse am 6. Oktober 1936. Nach dem Zweiten Weltkrieg schlossen sich die beiden Corps Teutonia und Hercynia am 5. November 1950 zu Teutonia-Hercynia zusammen. Das Corps besteht bis heute als Teil des Magdeburger Kreises in Göttingen.

CB-Farben: rot-weiß-hellblau (m.S.), F-Farben: im SC keine F-Farben, Mütze: rot

Greifswald

Borussia

Borussia wurde am 3. August 1841 als Tochterverbindung der Guestphalia gestiftet und bestand ununterbrochen bis zum 10. Juni 1935. Zuvor war sie 1848 als einziges Greifswalder Corps an der Jenenser Senioren-Convents-Deputiertenversammlung beteiligt und trat mit den übrigen Greifswalder Corps 1855 in den Kösener Senioren-Convents-Verband ein. Im Jahre 1906 konnte das erste eigenen Corpshaus bezogen werden. Während der nationalsozialistischen Herrschaft betreute Borussia seit 1937 gemeinsam mit Guestphalia und Pomerania die Kameradschaft “Yorck”. Da nach dem zweiten Weltkrieg an eine Rekonstitution in Greifswald nicht zu denken war, wurde Borussia am 5. November 1949 in Mainz reaktiviert und beteiligte sich 1951 an der Rekonstitution des KSCV. Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde die Rückverlegung nach Greifswald beschlossen und seit dem 19. April 1997 ist Borussia dort wieder beheimatet. Sie wird aufgrund ihrer Verhältnisstruktur zum schwarzen Kreis gezählt.

CB-Farben: schwarz-weiß-schwarz (m.S.), F-Farben: weiß-schwarz (m.S.), Mütze: weiß

Guestfalia

Guestfalia wurde als Guestphalia am 9. Juli 1837 gestiftet und musste am 25. April 1849 suspendieren, nachdem es sich im Jahr zuvor an der Jenenser Senioren-Convents-Deputiertenversammlung beteiligt hatte. Daraufhin wurde sie am 10. Juni 1852 durch Angehörige des Corps Borussia Greifswald, das seinerzeit als Tochtercorps der Guestphalia gestiftet wurde, rekonstituiert. Dieser Tag galt bis zur Rückdatierung auf 1837 als offizieller Stiftungstag. Nach einer kurzen Suspension im Jahre 1866 nahm man bei der Rekonstitution die Schreibweise Guestfalia an. Weitere Suspensionen erfolgten von 1880 bis 1885 und aufgrund des Nationalsozialismus 1935. Da an eine Rekonstitution in der SBZ bzw. späteren DDR nicht zu denken war erfolgte 1951 der Zusammenschluss mit Guestphalia Bonn, der bis 1993 Bestand hatte. Seitdem ist Guestfalia wieder in Greifswald ansässig und als selbstständiges Corps bis heute aktiv. Guestfalia wird zum blauen Kreis gezählt.

CB-Farben: grün-weiß-schwarz (m.S.), F-Farben: grün-weiß-grün (m.S.), Mütze: grün

Pomerania

Das Corps Pomerania wurde am 5. November 1810 im damals noch schwedischen Greifswald gestiftet. Nach mehrmaligen Suspensionen rekonstituierte Pomerania am 12. Juni 1829 und bestand von da an bis auf kleinere Suspensionen fast durchgängig. Im Jahre 1896 wurde das alte Stiftungsdatum genehmigt. Während des ersten Weltkrieges war Pomerania nicht aktiv und suspendierte unter dem Druck der Nationalsozialisten im Jahr 1935. Da eine Rekonstitution in der DDR ausgeschlossen war übernahm Saxonia Göttingen 1958 als Kartellcorps die Pflege der Pommerntradition bis sich Pomerania 2006 wieder in Greifswald selbstständig machen konnte. Pomerania wird zum grünen Kreis gezählt.

CB-Farben: ätherblau-silber-ätherblau (m.S.), F-Farben: weiß-ätherblau (m.S.), Mütze: ätherblau

Saxonia

Saxonia Greifswald wurde am 4. März 1850 als Tochtercorps der Pomerania gestiftet und bestand nur eineinhalb Jahre, da sie schon im November 1851 suspendieren musste.

CB-Farben: hellblau-weiß-dunkelblau (m.S.), F-Farben: dunkelblau-weiß-dunkelblau (m.S.), Mütze: dunkelblau

Silesia

Silesia wurde am 28. Januar 1838 gestiftet und bestand bis Frühjahr 1847.

CB-Farben: blau-silber-rot (m.S.), F-Farben: weiß-blau-weiß (m.S.), Mütze: blau

Halle

Borussia

Schon vor der Stiftung dieser Borussia am 6. November 1836 bestanden mindestens zwei Corps des gleichen Namens in Halle. 1848 beteiligte Borussia sich an der Jenenser Senioren-Convents-Deputiertenversammlung. Am 6. Januar 1852 wurde das Corps vom SC aufgelöst und konnte erst nach Ablauf der Suspension am 5. Juli 1855 von drei Hallenser Westfalen und zwölf aus der Verbindung Neoborussia ausgetretenen Mitgliedern rekonstituiert werden. Ein behördliches Verbot bedingte die formelle Auflösung aller Hallenser Corps im Sommersemester 1867 und bis zum Auslaufen dieses Verbotes im folgenden Semester bestanden die Corps nur intern. Danach war Borussia nur noch einmal kurzzeitig vom 18. November 1875 bis 11. März 1876 suspendiert. Wegen Nichtdurchführung der Arierbestimmungen wurde Borussia im Mai 1934 aus dem KSCV ausgeschlossen und war vom 12. Juni  bis 14. Oktober suspendiert. Die Rekonstitution währte nicht lange und Borussia musste unter dem Druck der Nationalsozialisten erneut am 11. Oktober 1935 suspendieren. Nach dem Zweiten Weltkrieg beteiligte sich Borussia zunächst an der Stiftung der Saxonia Frankfurt (heute Konstanz), bis man sich 1955 in Mainz wieder selbstständig machte. Nach dem Fall der Mauer kehrte Borussia 1991 zurück nach Halle und ist dort bis heute aktiv. Borussia zählt zu den kreisfreien Corps. Schon vor dieser Borussia existierten zwei oder drei frühere Verbindungen dieses Namens.

CB-Farben: schwarz-weiß-schwarz (m.S.), F-Farben: schwarz-weiß (v.u.) (m.S.), Mütze: schwarz, im SS weißer Stürmer

Guestphalia

Guestphalia wurde am 8. September 1789 als Westfälische Landsmannschaft mit den Farben schwarz-weiß gestiftet. Sie musste im März 1795 suspendieren und wurde am 8. Juli 1798 rekonstituiert. Auf einem Kartelltag der Westfalen aus Halle, Erlangen und Jena im folgenden Jahr wurde für alle drei Kartellverbindungen die Trikolore aus den Farben grün-schwarz-weiß festgelegt. Am 26. Januar 1802 wurden alle Hallenser Kränzchen verboten, bestanden aber wohl verdeckt weiter. Auch eine neuerliche Untersuchung im folgenden Jahr konnte das Bestehen unter dem Radar der Obrigkeit nicht unterdrücken. Nachdem Napoleon die Stadt 1806 erobert hatte, hob er die Universität am 19. Oktober auf, wodurch auch Guestphalia aufhörte zu bestehen. Direkt nach der Wiedereröffnung der Universität im Jahre 1808 ist auch eine Guestphalia wieder nachweisbar, die aber nach dem Ausbruch der Befreiungskriege im Februar 1813 wieder suspendierte. Erst am 14. Dezember 1819 tritt wieder eine Guestphalia in Erscheinung, die aber schon am 20. Juni 1820 erneut einging. Am 3. Februar 1825 wurde wieder eine Guestphalia Teil des SC, die Anfang der 1830er bis 1835 und von 1837 bis 1838 sowie von 1839 an suspendiert war. Die Zusammenhänge dieser verschiedenen Guestphalias sind unklar. Eine neue Guestphalia wurde am 18. Juli 1840 gestiftet und beteiligte sich 1848 an der Jenenser Senioren-Convents-Deputiertenversammlung und 1855 an der  Gründung des KSCV. Wie alle Hallenser Corps war auch Guestphalia von den Behörden im Sommersemester 1867 bis Wintersemester 1867/68 verboten, bestand aber intern weiter. Eine weitere Suspension ereilte Guestphalia von August 1870 bis zum 29. April 1874. Im Sommersemester 1926 wurde der 8. September 1789 als Stiftungsdatum anerkannt vom Hallenser SC anerkannt und 1930 vom Kösener Congreß bestätigt. Damit gilt Guestphalia Halle bezogen auf das offizielle Stiftungsdatum als das älteste noch bestehende deutsche Corps. Die Rückdatierung ist allerdings unter Historikern bis heute umstritten. Nach dem 2. Weltkrieg beteiligten sich die Mitglieder zunächst an der Stiftung der Saxonia Frankfurt (heute Konstanz). Einige Jahre später schied Guestphalia 1956 allerdings aus der gemeinsamen Gründung aus und rekonstituierte am 3. Mai 1958 in Münster, ehe das Corps 2006 zurück nach Halle verlegte, wo es bis heute besteht. Guestphalia zählt zum grünen Kreis.

CB-Farben: maigrün-weiß-schwarz (m.S.), F-Farben: maigrün-weiß-maigrün (m.S.), Mütze: maigrün

Marchia

Marchia Halle wurde am 11. Februar 1838 aus den sog. “Kannibalen” heraus gestiftet. Im Sommersemester 1858 ereilte sie ein kurzzeitige Suspension, die aber schon im folgenden Semester endete. Die preußische Heeresvermehrung machte Marchia zu schaffen und so blieb der Nachwuchs aus zumeist preußisch-aristokratischen Familien aus. Daher musste Marchia am 9. Mai 1866 suspendieren. Marchia stand im Kartell mit Saxonia Göttingen, Saxo-Borussia Heidelberg, Franconia Jena, Pomerania Greifswald und Neoborussia Berlin. Dennoch wurde nie ein Versuch der Rekonstitution unternommen.
Schon vor dieser Marchia existierten mindestens zwei frühere Verbindungen dieses Namens. Mit der letzten (1819–1835) stand sie wohl in direkter Verbindung und übernahm bei ihrer Stiftung Farben, Wahlspruch und Wappen.

CB-Farben: orange-weiß-gelb (m.G.), F-Farben: orange-weiß-orange (m.G.), Mütze: orange

Neoborussia

Als freie Verbindung von aus der Salingia ausgetretenen Mitgliedern am 3. August 1849 mit den Farben rosa-schwarz-weiß-schwarz (v.u.) gestiftet, war der Entwicklungsweg der Neoborussia lange nicht klar. 1855 schieden deshalb über ein dutzend Mitglieder aus und rekonstitutierten mit drei Westfalen das Corps Borussia, nachdem ein Antrag Neoborussia möge Corps werden nur knapp gescheitert war. Zunächst blieb Neoborussia eine freie Verbindung und wurde schließlich 1872 Landsmannschaft im Coburger LC, bevor man schließlich 1897 doch entschied beim SC zu renoncieren. Am 6. Mai 1898 wurde Neoborussia recipiert, hatte aber in den folgenden Jahren Schwierigkeiten sich gegen die alten Corps zu halten, die im Gegensatz zu Neoborussia mittlerweile alle über ein eigenes Haus verfügten. Schließlich musste Neoborussia am 21. April 1903 suspendieren, konnte mit Unterstützung der Littuania Königsberg und Borussia Greifswald aber am 1. Mai 1913 rekonstituieren. Mitglieder, die beim Übertritt zum SC 1897 aus der Neoborussia ausgeschieden waren, hatten in der Zwischenzeit die Landsmannschaft mit den alten Farben wieder aufgetan. Deshalb musste Neoborussia die Farben und den Zirkel bei der Rekonstitution leicht anpassen. 1931 nahm Neoborussia die Mitglieder des Corps Salingia auf, dessen im Jahr zuvor erfolgte Rekonstitution nicht vom Kösener Congreß anerkannt worden war. Unter dem Druck des Nationalsozialismus suspendierte Neoborussia am 27. Oktober 1935 und brachte sich nach dem Zweiten Weltkrieg bei der Stiftung des Hallenser Traditionscorps Saxonia Frankfurt (heute Konstanz) ein. Neoborussia unterhielt zuletzt ein befreundetes Verhältnis zum Corps Ratisbonia München. Vor dieser Neoborussia bestand mindestens eine Verbindung gleichen Namens in Halle, zu der aber keinerlei Verbindung bestand.

CB-Farben: purpur-schwarz-weiß-schwarz (v.u.) (m.S.), F-Farben: purpur-schwarz-purpur (m.S.), Mütze: schwarz, im SS weißer Stürmer

Palaiomarchia

Palaiomarchia geht auf eine am 28. Oktober 1844 gestiftete Altmärkischen Kneipgesellschaft (auch Kneipverein) zurück, deren Mitglieder zunächst keine Bänder sondern nur eine lilafarbene Samtmütze trugen. Später führte man ein Band in den Farben veilchenblau-weiß-gold ein. Im folgenden Jahr legte sich die Gesellschaft eine erste Konstitution zu und änderte im Wintersemester 1845/46 die Farben orange-weiß-schwarz (v.u.)- Die Füchse trugen zunächst ein Band in den Farben orange-weiß-orange. Am 6. Februar 1847 erklärte sich die Gesellschaft zum Corps und trat am 11. Februar als Palaiomarchia dem SC bei. Ab da trugen die Füchse, wahrscheinlich aus Rücksicht auf die ältere Marchia, die Farben orange-schwarz (v.u.), kehrten aber ab dem Wintersemester 1868/69 (nachdem Marchia 1866 suspendiert hatte) zu orange-weiß-orange zurück. 1848 beteiligte sich Palaiomarchia an der Jenenser Senioren-Convents-Deputiertenversammlung in Jena und mit dem Hallenser SC ebenso 1855 an der Gründung des Kösener Senioren-Convents-Verbands. In der Zwischenzeit hatte Palaiomarchia einige ehemalige Mitglieder des Anfang 1850 suspendierten Corps Cheruscia und der im SS 1850 aufgeflogenen Verbindung Magdeburgia übernommen. Auf eine einmonatige Suspension 1859 folgten weitere kurze Suspensionen 1862 und 1871. Eine Längere Suspension vom 4. November 1874 endete erst am 8. April 1882. Im März 1890 wurde das erste eigene Corpshaus fertiggestellt, das wegen zu geringer Größe 1913 aufgegeben wurde. Stattdessen errichtete man ein neues Corpshaus, das nach der Rückübertragung in den 1990er Jahren auch heute als solches genutzt wird. In der Zeit des Nationalsozialismus positionierte sich Palaiomarchia für seine wenigen sog. “jüdisch-versippten” Corpsbrüder, was 1935 den Ausschluss aus dem KSCV zur Folge hatte und schließlich am 11. Oktober 1935 zur Suspension des Corps führte. Nach dem Krieg war in der Sowjetischen Besatzungszone an ein wiederbeleben des Couleurlebens nicht zu denken und Palaiomarchia schloss sich 1950 mit seinem Verhältnis Masovia Königsberg zum Corps Palaiomarchia-Masovia in Kiel zusammen. Palaiomarchia rekonstituierte am 4. Mai 1991 eigenständig in Halle und besteht bis dort heute. Es wird dem blauen Kreis zugerechnet.

CB-Farben: orange-weiß-schwarz (v.u.) (m.S.), F-Farben: orange-weiß-orange (m.S.), Mütze: orange

Salingia

Als Progressverbindung am 17. Dezember 1845 gestiftet, wurde Salingia am 1. November 1877 Corps und renoncierte seit dem 6. November beim Hallenser Senioren-Convent. Am 3. Dezember 1878 wurde sie in diesen recipiert und suspendierte bald darauf am 23. Februar 1882. Der Versuch einer Rekonstitution im Jahre 1930 scheiterte wegen Nichtanerkennung auf dem oKC 1931. Die Mitglieder traten zu Neoborussia über und Saxonia Konstanz führt heute noch die Tradition der Salingia fort. Die mit dem Übertritt zum SC nicht einverstandenen Mitglieder stifteten 1896 eine neue Salingia, die heute als Alte Hallenser Burschenschaft Rhenania-Salingia in Düsseldorf besteht.

CB-Farben: schwarz-rot-weiß (v.u.) (m.S.), F-Farben: rot-weiß-rot, Mütze: rot

Saxonia

Saxonia entstand am 21. Juni 1802 durch Fusion der Magdeburgischen (1792) und Halberstädtischen (1795) Landsmannschaften. Als Farben wählte man grün-rot-weiß. Schon im folgenden Jahr wurden sämtliche Hallenser Landsmannschaften behördlich verboten, bestanden aber im Geheimen fort. Nachdem Napoleon die Stadt 1806 erobert hatte, hob er die Universität am 19. Oktober auf, wodurch auch Saxonia aufhörte zu bestehen. Direkt nach der Wiedereröffnung der Universität im Jahre 1808 ist auch eine Saxonia wieder nachweisbar, die sich im Sommersemester 1810 auf behördlichen Druck hin auflösen musste, aber schon am 28. August rekonstituiert wurde. Bei Beginn der Befreiungskriege löste sich Saxonia im Februar 1813 erneut auf. Erst am 14. November 1820 trat wieder eine Saxonia, jetzt mit den Farben dunkelblau-weiß-hellblau (v.u.) in Erscheinung, die in den folgenden Jahren immer wieder wegen behördlicher Untersuchungen aufgelöst werden musste. Von 1834 bis 25. Januar 1836 war sie wie später vom 5. August 1841 bis 3. August 1842, 13. Januar 1845 bis 14. Januar 1846,  7. Februar 1846 bis 2. August 1848 und 9. Mai bis 22. September 1851 wiederholt suspendiert. Die kurzen Suspensionen und teilweise enorm kurzen Rekonstitutionen sprechen dafür, dass Saxonia zwar in diesen Zeiten wegen mangelnder Mitgliederzahl nicht als eigenständiges Corps bestehen konnte, die übrigen Mitglieder aber weiter zusammenhielten und neuen Nachwuchs generierten. Außerdem war Saxonia 1848 bei der Jenenser Senioren-Convents-Duputiertenversammlung beteiligt, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt noch offiziell suspendiert war. 1855 beteiligte sich Saxonia mit den übrigen Hallenser Corps an der Gründung des KSCV, ehe sie am 2. Mai 1864 vorerst suspendieren musste. Eine Rekonstitution gelang unter großer Mithilfe des Kartellcorps Saxonia Jena erst am 25. Juli 1891. Die numerisch schwache Zahl an Alten Herren und das Fehlen eines eigenen Corpshauses führten dazu, dass sich Saxonia nur bis zum 7. November 1896 halten konnte. Die letzten lebenden Alten Herren traten nach dem 2. Weltkrieg der Saxonia Frankfurt (heute Konstanz) bei, die die Tradition der Saxonia Halle bis heute fortführt. Auch Saxonia Jena hält das Andenken an ihr ältestes Kartell am Leben.

CB-Farben: dunkelblau-weiß-hellblau (v.u.) (m.S.), F-Farben: hellblau-weiß-hellblau (m.S.), Mütze: dunkelblau

Teutonia

Am 16. April 1853 gründeten sechs Abiturienten des Gymnasiums Torgau gemeinsam mit drei weiteren Abiturienten anderer Gymnasien das Kränzchen Torgovia mit den Farben blau-weiß-blau, gegen die das Corps Saxonia Halle sogleich Protest einlegte. Daraufhin wurde die Verbindung am 6. August 1853 mit den Farben blau-weiß-rot (v.u.) beim Senat angemeldet und man wählte diesen Tag zum Stiftungstag. Torgovia blieb zunächst freie Verbindung und nahm 1856 die Artbezeichnung Landsmannschaft an. Unter dem Einfluss auswärtiger Verhältnisse änderte Torgovia 1861 den Namen zu Teutonia und nannte sich burschenschaftliche Verbindung. Schon 1863 entledigte man sich diesem Vorsatz wieder und bezeichnete sich erneut als Landsmannschaft. Als solche war Teutonia 1868 maßgeblich an der Gründung des ersten Landsmannschafterverbandes beteiligt. Aufgrund der ungünstigen Entwicklung desselben trat sie 1878 aus dem Verband aus und renoncierte seit dem 6. März 1878 beim Hallenser Senioren-Convent, in den sie am 3. Dezember 1878 recipiert wurde. Unter dem Druck des Nationalsozialismus musste Teutonia zum ersten Mal in ihrer Geschichte am 11. Oktober 1935 suspendieren und brachte sich nach dem Zweiten Weltkrieg bei der Stiftung des Hallenser Traditionscorps Saxonia Frankfurt (heute Konstanz) ein. Teutonia war ursprünglich Teil des kurzlebigen Gelben Kreises, unterhielt bei ihrer Suspension aber keinerlei Verhältnisse mehr. Die 1814 in Halle gegründete und bis 1819 bestehende Teutonia steht mit ihr ihn keinem Zusammenhang.

CB-Farben: blau-weiß-rot (v.u.) (m.S.), F-Farben: blau-weiß-blau (m.S.), Mütze: blau

Thuringia

Thuringia wurde am 6. August 1855 als Filialcorps der Saxonia gestiftet und suspendierte bereits am 2. November 1855. In numerisch geschwächter Form scheint Sie aber noch bis ins Jahr 1856 bestanden zu haben. Vor dieser Thuringia existierten mindestens drei weitere Verbindungen des gleichen Namens und teils ähnlicher Farben in Halle.

CB-Farben: schwarz-weiß-rot (v.u.) (m.S.), F-Farben: rot-weiß (v.u.) (m.S.), Mütze: schwarz

Heidelberg

Guestphalia

Guestphalia wurde am 1. Dezember 1818 mit den Farben grün-schwarz-weiß gestiftet und suspendierte im Jahre 1820, bevor sie mit der heutigen Farbreihenfolge am 15. Dezember 1821 rekonstituiert wurde. In der weiteren Geschichte durchlief Guestphalia nur ein paar kurze Suspensionen, bevor Sie unter dem Druck der Nationalsozialisten am 5. Juni 1934 endgültig den Betrieb einstellte. Nach dem zweiten Weltkrieg übernahm das 1950 gestiftete Corps Vandalo-Guestphalia die Tradition der beiden Corps Vandalia und Guestphalia. Dieses Corps trat später wegen Aufgabe der Mensur aus dem KSCV aus. Vor ihr bestand schon eine Guestphalia von 1806 bis 1818.

CB-Farben: grün-weiß-schwarz (m.S.), F-Farben: im SC keine F-Farben, Mütze: grün

Hanseatia

Die Hanseatia Heidelberg bestand vom 22. Oktober 1828 bis zum 4. Dezember 1841.

CB-Farben: weiß-rot-weiß (m.S.), F-Farben: im SC keine F-Farben, Mütze: rot

Helvetia

Helvatia wurde am 26. Februar 1831 gestiftet und suspendierte am 21. Mai 1847. Vor ihr bestanden in Heidelberg schon zwei Verbindungen des gleichen Namens und gleicher Farben von 1811 bis 1817 und 1824 bis 1828. Eine vierte Helvetia wurde 1859 gestiftet, ging aber schon 1862 wieder ein.

CB-Farben: grün-rot-gold (m.G.), F-Farben: im SC keine F-Farben, Mütze: grün

Nassovia

Nassovia wurde am 15. November 1838 von Angehörigen der Nassovia Göttingen gestiftet. Die Aktiven suspendierten das Corps am 15. Januar 1849 und stifteten am selben Tag das heutige Corps Rhenania, das die Tradition, Verfassung und den Wahlspruch der Nassovia übernahm. Eine Nassovia hatte schon einmal von 1812 bis 1818 bestanden.

CB-Farben: blau-weiß-orange (m.G.), F-Farben: im SC keine F-Farben, Mütze: blau

Palatia

Das Corps Palatia wurde am 20. November 1842 hauptsächlich von früheren Mitgliedern der Rhenania gestiftet und bestand nur bis 5. November 1844. Schon vor dieser Palatia bestanden zwei weitere Corps mit demselben Namen im Jahre 1805 und von 1831 bis 1832.

CB-Farben: grün-weiß-blau (m.S.), F-Farben: im SC keine F-Farben, Mütze: grün

Rhenania IV

Rhenania IV wurde am 26. Juli 1836 gestiftet und bestand bis November 1842. Schon vor ihr bestand von 1802 bis 1805 eine erste Rhenania. Die zweite Rhenania teilte sich ab 1806 zunächst in die Oberrheiner (1806-1816) und Niederrheiner (1806-1810), letztere nannte sich danach bis 1813 lediglich Rhenania. Das dritte Corps dieses Namens bestand von 1820 bis 1833.

CB-Farben: blau-weiß-rot (m.G.), F-Farben: im SC keine F-Farben, Mütze: blau

Rhenania V

Rhenania wurde am 15. Januar 1849 von den Mitgliedern des am selben Tag suspendierten Corps Nassovia gestiftet und übernahm deren Tradition, Wahlspruch und Verfassung. Vom 29. Oktober 1858 bis 25. Januar 1862 war das Corps suspendiert. Früher bei Nassovia Heidelberg aktiv gewesene Mitglieder wurden 1886 aufgenommen. Im Zuge der schwierigen politischen Lage suspendierte Rhenania am 3. November 1935 und am 25. November 1949 wurde der “Rheinländerkreis” als Traditionsträger gegründet, der 1950 die alten Farben annahm. Rhenania wurde dann offiziell unter Aufnahme der Mitglieder des Rheinländerkreises am 3. Mai 1951 rekonstituiert und besteht bis heute als kreisfreies Corps in Heidelberg.

CB-Farben: blau-weiß-hellrot (m.G.), F-Farben: im SC keine F-Farben, Mütze: blau

Saxo-Borussia

Am 16. Dezember 1820 gestiftet war Saxo-Borussia kurzzeitig 1828 und von 1833 bis 1840 suspendiert. Ansonsten folgte nur eine Suspension von Seiten der Universität im Jahre 1856. Wegen des berüchtigten “Spargelessens” wurde Saxo-Borussia durch den SC und die Universität 1935 suspendiert. Die Suspension wurde im folgenden Jahr von einem Schiedsgericht aufgehoben. Dennoch bestand das Corps wegen des politischen Drucks zunächst nicht fort und wurde erst 1952 rekonstituiert. Saxo-Borussia besteht bis heute in Heidelberg und wird dem weißen Kreis zugerechnet.

CB-Farben: weiß-grün-schwarz-weiß (m.S.), F-Farben: im SC keine F-Farben, Mütze: weißer Stürmer

Suevia

Suevia wurde am 27. März 1810 gestiftet und war 1817 und 1836 kurzzeitig suspendiert. Sie beteiligte sich 1848 an der Jenenser Senioren-Convents-Deputiertenversammlung und trat als Teil des Heidelberger SC am 26. Mai 1855 dem KSCV bei. Eine weitere kurzzeitige Suspension von Amts wegen ereilte Suevia und den gesamten SC 1856. Nach der Auflösung des KSCV suspendierte Suevia am 3. November 1935. Während der Zeit des Nationalsozialismus betreute Suevia die Kameradschaft “Axel Schaffeld”. Mitte 1949 wurde der AHV wieder reaktiviert und Suevia rekonstituierte offiziell am 28. April 1951. Suevia ist Teil des blauen Kreises. Schon vor ihr bestand von 1805-1808 eine erste Verbindung dieses Namens.

CB-Farben: schwarz-gelb-weiß (v.u.) (m.G.), F-Farben: im SC keine F-Farben, Mütze: gelb

Vandalia

Vandalia wurde am 8. März 1842 von Mitgliedern der Ende 1841 suspendierten Hanseatia Heidelberg und anderen auswärtigen Corpsstudenten gestiftet. Das Corps beteiligte sich 1848 an der Jenenser Senioren-Convents-Deputiertenversammlung und 1855 an der endgültigen Gründung des KSCV. 1856 war Vandalia – wie der gesamte SC – kurzzeitig behördlich suspendiert. Ansonsten bestand das Corps durchgängig bis zur Suspension am am 29. September 1935. Zuvor war Vandalia wegen Nichterfüllung der Arierparagraphen aus dem KSCV ausgeschlossen und am 30. Mai 1934 durch die Universität verboten worden. Zusammen mit den übrigen Heidelberger Corps betreute Vandalia ab 1938 die Kameradschaft “Axel Schaffeld”. Nach dem zweiten Weltkrieg rekonstituierte Vandalia nicht, sondern schloss sich am 25. Juli 1950 mit Guestphalia zu Vandalo-Guestphalia zusammen. Vandalia gehörte keinem der klassischen Kreise an, war aber großbürgerlich und aristokratisch geprägt. Zum Scherz sprach man vom “Goldenen Kreis”, dem nur Vandalia angehörte. Schon vor ihr bestand eine erste Vandalia von 1806 bis 1807, eine zweite von 1810 bis 1813 und eine dritte im Sommersemester 1836.

CB-Farben: gold-rot-gold (m.G.), F-Farben: im SC keine F-Farben, Mütze: rot

Jena

Alemannia

Im Jahre 1849 wurde eine Singblase auf der Rasenmühle gegründet, die später Progeßverbindung wurde und sich Rasonia nannte.  Ab 19. Januar 1851 nannte man sich Landsmannschaft und wurde spätestens im März 1852 zum Corps Alemannia. Am 1. Juli 1853 nahm Alemannia die Farben und den Namen der seit 1849 suspendierten Saxonia an und wurde von den früheren Mitgliedern als deren Fortsetzung anerkannt.

CB-Farben: schwarz-blau-gold (v.u.) (m.G.), F-Farben: unbekannt, Mütze: schwarz

Franconia

Franconia wurde am 20. Januar 1821 gestiftet. Aufgrund behördlicher Verfolgung musste sie am 13. Dezember 1835 suspendieren, konnte aber bereits knapp ein Jahr später am 1. November 1836 rekonstituiert werden. Franconia beteiligte sich an der Jenenser Senioren-Convents-Deputiertenversammlung am 15. Juli 1848 und der Gründung des KSCV am 26. Mai 1855. In den folgenden beiden Jahren war Franconia zeitweise nicht Mitglied des SC. Im Zuge der veränderten politischen Verhältnisse suspendierte Franconia am 13. Oktober 1935 und konnte nach dem Krieg am 21. Januar 1950 zunächst in Frankfurt am Main rekonstituiert werden. Am 4. November 1967 verlegte das Corps seinen Sitz nach Regensburg, wo es bis heute besteht. Franconia gilt zusammen mit Bremensia Göttingen und Franconia München als Keimstätte des grünen Kreises und pflegt bis heute entsprechende Verhältnisse.

CB-Farben: grün-rot-gold (v.u.) (m.G.), F-Farben: grün-rot (v.u.) (m.G.), Mütze: dunkelgrün

Guestphalia

Die Guestphalia wurde am 16. März 1841 gestiftet. Sie war kurzzeitig im Jahr 1855, von 1856 bis 1861 und 1882 bis 1883 suspendiert. Nach der Auflösung des KSCV suspendierte Guestphalia endgültig am 13. Oktober 1935. Nach dem Zweiten Weltkrieg entschied man sich aufgrund der in der DDR herrschenden Verhältnisse zu einem Zusammenschluss mit dem Kartellcorps Palatia Straßburg, das schon seit Ende des ersten Weltkrieg in Freiburg ansässig war. Dort besteht Guestphalia im Corps Palatia-Guestphalia bis heute fort, welches vor allem Beziehungen zum blauen Kreis unterhält.

CB-Farben: grün-weiß-schwarz (v.u.) (m.S.), F-Farben: grün-weiß-grün (m.S.), Mütze: grün, im SS weißer Stürmer

Saxonia

Saxonia wurde als Landsmannschaft Altenburgia am 13. Februar 1805 mit den Farben rosa-gelb-weiß gestiftet und nahm im Wintersemester 1806/07 die heutigen Farben und 1808 den heutigen Namen an. Im August 1809 ereilte Saxonia eine kurzzeitige Suspension, bevor sie am 12. Juni 1815 zugunsten der Urburschenschaft aufgelöst wurde. Am 7. Juni 1820 wurde sie rekonstituiert und war vom Sommersemester 1834 bis 10. März 1838 und ab dem 30. Juli 1849 erneut suspendiert. Am 1. Juli 1853 nahm das Corps Alemannia Namen und Farben der alten Saxonia an und wurde als deren Fortsetzung anerkannt. Nach einer kurzzeitigen Suspension im Jahre 1861 erfolgte eine länger andauernde am 28. Oktober 1862. Am 27. November 1874 bildete sich unabhängig von ihr eine Verbindung Saxonia mit den Farben grün-weiß-gold, die sich im Wintersemester 1877/78 zunächst zu einer Landsmannschaft und im Sommersemester 1879 zum Corps erklärte. Am 29. Februar 1880 wurde sie in den SC recipiert und nahm knapp ein Jahr später die Farben der alten Saxonia an. Sie wurde von den früheren Mitgliedern am 31. Mai 1884 als Fortsetzung anerkannt. Wie alle Corps suspendierte auch Saxonia im Zuge der politischen Verhältnisse am 29. Juni 1936. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte Sie nicht in ihrer Heimatstadt rekonstituiert werden und schloss sich daher am 17. März 1951 mit ihrem Kartell Saxonia Bonn zum Corps Saxonia Jena et Bonn zusammen. 1955 wurde der Stiftungstag von 1805 anerkannt und Saxonia Jena konnte 1993 nach Jena zurückkehren. Dort besteht das Corps bis heute und wird dem roten Kreis zugerechnet.

CB-Farben: dunkelblau-hellblau-weiß (v.u.) (m.S.), F-Farben: hellblau-weiß-hellblau (m.S.), Mütze: dunkelblau

Thuringia

Thuringia wurde am 6. Juni 1820 von aus der allgemeinen Burschenschaft ausgetretenen Mitgliedern gestiftet. Sie war vom 22. Februar bis 1. Dezember 1833, vom 16. Januar bis 30. August 1836 und vom 6. November 1843 bis 12. März 1844 suspendiert. Ab da bestand Thuringia durchgehend bis zur Auflösung am 26. Oktober 1935. Sie trat nochmals kurz vom 21. Dezember 1935 bis 21. Februar 1936 zusammen, konnte sich aber schlussendlich nicht halten. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte Thuringia unter Aufnahme der in Hamburg 1948 gegründeten Verbindung Hansea am 6. Juni 1948 ebendort rekonstituieren und verlegte den aktiven Betrieb nach einer kurzen Suspension vom 16. Dezember 1989 bis 21. April 1990 am 9. Juni 1990 wieder nach Jena, wo sie bis heute als Corps des schwarzen Kreises besteht.

CB-Farben: schwarz-rot-weiß (v.u.) (m.S.), F-Farben: rot-weiß-rot (m.S.), Mütze: schwarz

Kiel

Holsatia

Holsatia feiert offiziell den 1. August 1818 als Stiftungstag, wenngleich dieser historisch nicht nachvollziehbar ist. Die Verbindung mit den Farben lila-weiß erlosch Ostern 1823 und wurde am 31. August 1823 mit den Farben rot-weiß erneuert. Seit etwa 1826 führte man die Farben rot-weiß-rot. 1829 stifteten einige Mitglieder die Slesvicia mit der Holsatia im Januar 1833 zu Holsato-Slevicia (später Slesvico-Holsatia) fusionierte und die Farben blau-weiß-rot (später rot-weiß-blau) annahm. Die 1840er Jahre waren von zahlreichen Suspensionen geprägt. Erst am 12. Dezember 1855 konnte Holsatia wieder erstehen und war in den 1860er und 1870er Jahren wieder zahlreichen Suspensionen unterworfen. 1895 wurde der heutige Stiftungstag angenommen. Bald darauf suspendierte Holsatia erneut für zehn Jahre. 1912 wurde Holsatia von der Universität verboten und an ihre Stelle trat eine Franconia mit den Farben grün-weiß-rot bis im folgenden Jahr Holsatia wieder offiziell auftreten durfte. Wegen der politisch schwierigen Verhältnisse suspendierte Holsatia am 16. August 1936. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Corps am 11. Dezember 1947 rekonstituiert. Von Dezember 1948 bis Mai 1950 wurde im Band ein zusätzlicher schwarzer Streifen getragen, da man den CC der Borussia Breslau aufgenommen hatte, um dessen eigenständige Rekonstitution zu unterstützen. Holsatia besteht bis heute in Kiel und wird dem grünen Kreis zugerechnet.

CB-Farben: hellrot-weiß-hellrot (m.S.), F-Farben: hellrot-weiß (m.S.), Mütze: rot

Slesvico-Holsatia

Slesvico-Holsatia entstand im Januar 1833 als Fusion aus Slesvicia und Holsatia zunächst als Holsato-Slesvicia. Der Name wurde später zu Slesvico-Holsatia geändert und nachdem die 1840er Jahre schon von zahlreichen kleineren Suspensionen geprägt war, suspendierte das Corps endgültig im Jahre 1848.

CB-Farben: rot-weiß-hellblau (m.S.), F-Farben: unbekannt, Mütze: rot

Königsberg

Littuania

Littuania wurde am 19. Dezember 1828 konstituiert und feierte am 31. Januar 1829 ihr Gründungsfest. Dieser Tag galt später als das offizielle Stiftungsdatum. Die Farben waren von jeher grün-weiß-rot. Am 6. Dezember 1836 nahm Littuania eine Corpsverfassung an und 1848 kam es in dieser Frage zu einer weitreichenden Spaltung der Verbindung. Die Mehrheit wollte die Corpsverfassung abschaffen und stand zum Progreß, sie behielt die Farben grün-weiß-rot. Der in der Abstimmung unterlegene Teil führte fortan grün-silber-rot und blieb ein Corps. Das Corps (sog. Silber-Littauer) war das erste Königsberger Corps im KSCV (Beitritt 1864) und musste 1866 suspendieren. Die Mehrheit (sog. Tuch-Littauer) stand zum Progreß und erkannte allen Mitgliedern die gleichen Rechte zu. Sie nannte sich ab dem 6. März 1861 “Landsmannschaft”. Diese Landsmannschaft beantragte 1894 Mitglied des Senioren-Convents zu werden und so kam es zu einer teilweisen Wiedervereinigung. 27 Silber-Littauer – darunter 16 ehemalige Tuch-Littauer – schlossen sich dem neuen Corps an. Aufgrund des Widerstands im Königsberger SC – Littuania wäre auf einen Schlag ältestes Corps gewesen – konnte Littuania sich nie offiziell auf ihr altes Stiftungsdatum rückdatieren. Im Herbst 1935 suspendierte Littuania aufgrund der politischen Verhältnisse und schloss sich nach dem Zweiten Weltkrieg mit den Königsberger Corps Hansea und Baltia zur neugegründeten Albertina zusammen, die die Tradition des Königsberger SC bis heute pflegt.

CB-Farben: grün-weiß-rot (m.S.), F-Farben: weiß-grün-weiß (m.S.), Mütze: grün

Normannia

Das Corps Normannia wurde am 6. März 1833 gestiftet und bestand bis zum 2. Dezember 1847.

CB-Farben: schwarz-gold-hellblau (v.u.) (m.G.) F-Farben: unbekannt, Mütze: hellblau

Leipzig

Lusatia

Lusatia wurde am 7. September 1807 mit den Farben blau-rot-gold gestiftet und änderte schon im Januar 1808 ihren Namen in Coniunctio Lusato-Polonica, bevor man im August wieder zum ursprünglichen Namen zurückkehrte. Am 24. März 1832 wurde die Farbenfolge blau-gold-rot angenommen. Lusatia beteiligte sich 1848 an der Jenenser Senioren-Convents-Deputiertenversammlung und 1855 als Teil des Leipziger SC an der Gründung des KSCV. Nach eine Suspendierung durch die Behörden am 12. März 1887 bestand Lusatia vom 21. April 1887 bis 10. September 1888 als Cimbria mit den Farben hellblau-schwarz-kirschrot. Durch die veränderten politischen Verhältnisse im sog. “Dritten Reich” löste sich der KSCV auf und Lusatia suspendierte am 11. Februar 1936. Die von Lusatia, Budissa, Saxonia und Thuringia betreute Kameradschaft “Markgraf von Meißen” bildete die Keimzelle für die Konstitution als Corps Misnia am 22. Juni 1942, das auch die Bestimmungsmensur wieder durchführte und an der versuchten Rekonstitution des KSCV 1944 beteiligt war. Im Sommersemester 1945 führte die sowjetische Besatzung zur Einstellung des Aktivenbetriebes und Misnia siedelte im Dezember 1946 nach Erlangen über, wo sich das Corps am 3. Dezember 1949 zum Zwecke der Rekonstitution der Lusatia auflöste. Lusatia verlegte am 20. April 1958 nach Berlin und eröffnete am 24. November 1990 eine weitere Aktivität in Leipzig, ehe man am 10. April 1992 ganz dorthin verlegte. Seit dem 6. November 1993 führt Lusatia auch die Tradition der Lusatia Breslau fort. Das Corps besteht bis heute in Leipzig und wird zum blauen Kreis gezählt. Lusatia pflegt aber auch Verhältnisse zu kreisfreien und schwarzen Corps.

CB-Farben: blau-gold-rot (m.G.) F-Farben: blau-rot (m.G.) Mütze: stahlblau

Misnia

Das Corps Misnia wurde am 8. November 1837 durch einen Leipziger Lausitzer und fünf aus der Saxonia ausgetretenen Renoncen gestiftet. Ab 1860 ereilten Misnia zahlreiche kürzere Suspensionen und das Corps stellte den Aktivenbetrieb am 6. Juli 1893 endgültig ein. Über den Suspensionsgrund gibt es verschiedene Legenden. Sicher ist, dass die Aktiven das von den Alten Herren zur Entschuldung des Corps bereitgestellte Geld zweckentfremdeten und die Alten Herren daher später eine Rekonstitution kategorisch ausschlossen.

CB-Farben: grün-weiß-rot (m.S.), F-Farben: grün-weiß (m.S.), Mütze: grün

Saxonia

Saxonia wurde als Landsmannschaft alten Typs am 4. September 1812 gestiftet. Am 12. März 1887 wurde sie von der Universität suspendiert und eine Neoborussia mit den Farben schwarz-weiß-rosa trat an ihre Stelle, bevor Saxonia am 10. September 1888 wieder ein Erscheinung treten konnte. Am 26. Oktober 1935 suspendierte Saxonia wegen der vorherrschenden politischen Verhältnisse. Nach dem Zweiten Weltkrieg war an einen Neuanfang in Leipzig nicht zu denken und Saxonia rekonstituierte 1950 zunächst in Frankfurt am Main, verlegte den Sitz 1973 nach Augsburg und schließlich am 9. Januar 2002 zurück nach Leipzig, wo sie auch heute noch aktiv ist. Saxonia ist ein kreisfreies Corps.

CB-Farben: dunkelblau-hellblau-weiß (m.W.), F-Farben: dunkelblau-weiß (m.W.), Mütze: dunkelblau

Thuringia

Das Corps Thuringia entstand, als sich eine nicht näher zu datierende Landsmannschaft gleichen Namens am 12. August 1848 zum Corps erklärte und wohl im darauffolgenden November in den SC recipiert wurde. Schon im Dezember desselben Jahres trat sie aus diesem wieder aus, weshalb der SC über die Verbindung den Verruf verhängte. Er wurde erst kurz vor der Wiederaufnahme der Thuringia in den SC im Sommersemester 1850 aufgehoben. Nur wenige Jahre später suspendierte Thuringia am 2. Juni 1853. Sie stand im Kartell mit Franconia Jena.
Schon vor dieser Thuringia gab es drei Verbindungen des gleichen Namens in Leipzig. Die erste bestand von 1807 bis 1812, die zweite von 1817 bis 1818 und die dritte wurde am 26. Juni 1847 als Hilfscorps der Misnia gestiftet, trat aber schon einen Monat später in diese zurück. Das heute bestehende Corps Thuringia ist der fünfte Vertreter dieses Namens in Leipzig und steht mit der Thuringia von 1848 in keinem personellen Zusammenhang. Sie entstand aus einer 1854 gestifteten Verbindung Lipsia (seit 1856 Landsmannschaft), die sich seit 1863 Thuringia nannte und 1868 in den SC recipiert wurde.

CB-Farben: schwarz-weiß-rot (m.S.), F-Farben: weiß-rot (m.S.), Mütze: schwarz

Marburg

Hassia

Hassia geht auf das Hessische Kränzchen zurück, das am 8. November 1806 mit den Farben schwarz-grün-rot (m.G.) gestiftet wurde und sich am 22. Juni 1807 als Landsmannschaft konstituierte. Diese wurde 1816 von der Universität suspendiert und rekonstituierte am 12. November 1818 als Corps. Am 19. Juni 1822 nahm man die Farben grün-weiß-rot an. Hassia suspendierte Ende des Wintersemesters 1837/38, nachdem einige Mitglieder aufgrund interner Streitigkeiten ausgeschieden waren und die Marcomannia gestiftet hatten. Durch Umbenennung der Rhenania endete die Suspension am 27. Mai 1838. Das Corps hatte aber keinen langen bestand und suspendierte im Januar 1839. Teile der Mitglieder stifteten dann im Juli das noch heute bestehende Corps Hasso-Nassovia.

CB-Farben: grün-weiß-rot (m.S.), F-Farben: grün-weiß (m.S.), Mütze: grün

Hasso-Nassovia

Hasso-Nassovia geht auf die ältere Hassia, die 1806 als Kränzchen und 1807 als Landsmannschaft alten Typs konstituiert wurde, zurück und wurde von einem Teil der im Januar 1839 suspendierten Hassia am 15. Juli 1839 gestiftet. 1855 beteiligte sich das Corps an der Gründung des KSCV und war im Wintersemester 1869/70 für sechs Monate von der Universität suspendiert. Ansonsten bestand Hasso-Nassovia durchgängig bis zum 27. Oktober 1935. Eine kurze Rekonstitution im folgenden Jahr war nicht unter dem Druck des Nationalsozialismus nicht von Dauer und man betreute ab 1938 zusammen mit den beiden anderen Marburger Corps die Kameradschaft “Carl Allmenroeder”, die ab 1940 auch Mensuren austrug. Die “Studentengemeinschaft Hessen” wurde 1947 als Traditionsträger gegründet und nach der Reaktivierung des AHV konnte das Corps offiziell als Hasso-Nassovia am 16. Juli 1950 rekonstituieren. Im folgenden Jahr war Hasso-Nassovia an der Rekonstitution des KSCV beteiligt. Das Corps zählt zu den kreisfreien Corps und unterhält Verhältnisse zu anderen kreisfreien und zwei schwarzen Corps.

CB-Farben: lichtes Maigrün-weiß-himmelblau (m.S.), F-Farben: weiß-lichtes Maigrün-weiß (m.S), Mütze: lichtes Maigrün

Teutonia

Zunächst bestand seit 7. Juli 1825 ein “Club der Blau-Roten”, aus dessen Kreis am 7. August 1825 Teutonia mit den Farben blau-rot gestiftet wurde. Im Sommersemester 1827 änderte man die Farben in blau-rot-gold. Ein Jahr später musste Teutonia wegen drohender behördlicher Verfolgung suspendieren und rekonstituierte am 21. März 1829. In den 1830er Jahren änderte Teutonia ihre Farben mehrmals zu blau-weiß-rot (1833), blau-weiß-gold (1835) und kehrte nach kurzer Suspension am 10. Mai 1839 zu den Farben blau-rot-gold zurück. Am 21. Januar 1841 stiftete Teutonia das Hilfscorps Marcomannia, das aber schon am 20. Juni 1841 in das Muttercorps zurücktrat. Dies brachte eine erneute Farbänderung zu blau-weiß-gold mit sich, die erst am 15. August 1852 rückgängig gemacht wurde. Vom 20. Dezember 1888 bis 26. Januar 1889 war Teutonia von der Universität suspendiert. Im Zuge der politischen Verhältnisse suspendierte Teutonia zunächst am 17. Oktober 1935, rekonstituierte kurzzeitig von Januar bis Mai 1936 und betreute ab 1938 zusammen mit den beiden anderen Marburger Corps die Kameradschaft “Carl Allmenroeder”, die ab 1940 auch Mensuren austrug. Der aus dieser Kameradschaft hervorgegangene “Akademische Club Marburg” wurde am 29. April 1951 als aktives Corps Teutonia anerkannt. Teutonia besteht bis heute in Marburg und ist Teil des blauen Kreises.

CB-Farben: hellblau-feuerrot-gold (m.G.), F-Farben: hellblau-feuerrot (m.G.), Mütze: hellblau

Vandalia

Vandalia wurde am 24. Juli 1855 von Mitgliedern der Hasso-Nassovia und Teutonia gestiftet. Im selben Jahr beteiligte sie sich als Teil des SC an der Stiftung des KSCV. Nachdem Vandalia bereits 1856 kurzzeitig suspendiert war, hörte sie am 3. Mai 1860 endgültig auf zu bestehen.

CB-Farben: dunkelrot-weiß-dunkelgrün (m.S.), F-Farben: rot-weiß-rot (m.S.), Mütze: rot

München

Bavaria

Bavaria wurde am 30. November 1806 an der Universität Landshut gestiftet und suspendierte alsbald offiziell wegen behördlicher Verfolgung, während sie eigentlich insgeheim fortbestand. In der Landshuter Zeit wechselten sich Suspensionen und Rekonstitutionen ab und 1826 verlegte Bavaria wie die übrigen Landshuter Corps gemeinsam mit der Universität ihren Sitz nach München. Bavaria beteiligte sich 1848 an der Jenenser Senioren-Convents-Deputiertenversammlung, trat aber mit den übrigen Münchner Corps erst 1862 dem KSCV bei. Nachdem der SC den Verband 1864 verließ, wurde Bavaria im folgenden Jahr wieder aufgenommen. 1869 stand sie kurzzeitig außerhalb des SC. Unter dem Druck des Nationalsozialismus suspendierte Bavaria am 1. März 1936 und betreute seit 1938 zusammen mit den Corps Arminia und Brunsviga die Kameradschaft “Paul de Lagarde”. Am 13. August 1947 konnte Bavaria rekonstituieren und beteiligte sich 1951 auch an der Rekonstitution des KSCV. Bavaria ist eines der letzten Lebenscorps und pflegt daher keine auswärtigen Verhältnisse.

CB-Farben: weiß-blau-weiß (m.G.), F-Farben: weiß-blau (m.G.), Mütze: weiß

Franconia

Franconia wurde am 29. Januar 1836 mit den Farben dunkelgrün-weiß-hellgrün von früheren Mitgliedern der suspendierten Rhenania gestiftet. Noch im selben Jahr wurden die Farben zur noch heute gültigen Farbfolge geändert. Franconia beteiligte sich 1848 an der Jenenser Senioren-Convents-Deputiertenversammlung, trat aber mit den übrigen Münchner Corps erst 1862 dem KSCV bei. Nachdem der SC den Verband 1864 verließ, wurde Franconia noch im selben Monat wieder aufgenommen. Nach der Auflösung des KSCV unter dem Druck des Nationalsozialismus suspendierte Franconia zunächst am 8. November 1935, bestand aber nochmals vom Sommersemester 1938 bis 1939 insgeheim mit Mensurbetrieb. Schon seit 1938 betreute das Corps die Kameradschaft “von Scheubner-Richter” und auch 1940 wurden noch einige Mensuren geschlagen. Noch vor Ende des Zweiten Weltkrieges beschloss man die Verleihung des Bandes der Franconia an die Kameradschaftsmitglieder, die gefochten hatten. Die übrigen erhielten die Corpsschleife. Nach der Reaktivierung des AHV Ende 1948 konnte das Corps am 21. April 1950 offiziell rekonstituieren und beteiligte sich 1951 auch an der Rekonstitution des KSCV. Franconia wird zum grünen Kreis gezahlt und gilt gemeinsam mit Franconia Jena und Bremensia Göttingen als die Keimzelle desselben.

CB-Farben: grün-weiß-rot (m.S.), F-Farben: grün-weiß (m.S.), Mütze: grün

Makaria

Gestiftet wurde Makaria zunächst als namenlose Vereinigung am 4. November 1843 und nahm den späteren Namen erst 1847 an. Sie wurde am 26. Mai 1848 offiziell von den Universitätsbehörden genehmigt. Der bis heute offizielle Stiftungstag ist der 31. Mai 1848, an dem die Verbindung die Bänderweihe vornahm. Zwei Jahre später wurde Makaria am 16. Mai 1850 als Corps in den Münchener Senioren-Convent recipiert. Ein Rückdatierungsversuch auf 1843 scheiterte nicht an der Historischen Kommission, die diesen als begründet ansah, sondern am danach tagenden oKC. Zusammen mit den übrigen Münchener Corps wurde Makaria 1862 Mitglied des KSCV. Der gesamte SC schied Mitte Juni 1864 aus dem Verband aus, wobei schon im selben Monat wieder aufgenommen wurde. Unter dem Druck des Nationalsozialismus suspendierte das Corps am 22. Mai 1936 und bestand ab dem Wintersemester 1938/39 bis zum 26. August 1939 mit Mensurbetrieb weiter, während schon ab 1938 die Kameradschaft “Horst Wessel” betreut wurde. Am 26. November 1948 wurde Makaria rekonstituiert und beteiligte sich 1951 auch an der Rekonstitution des KSCV. Seitdem besteht das Corps in München und ist Teil des Süddeutschen Kartells.

CB-Farben: schwarz-weiß-feuerrot (m.S.), F-Farben: schwarz-feuerrot (m.S.), Mütze: schwarz

Palatia

Palatia wurde am 20. Juni 1813 mit den Farben weiß-blau-rot an der Universität Landshut gestiftet und nahm 1820 die heutige Farbfolge an. Wie die übrigen Landshuter Verbindungen verlegte das Corps seinen Sitz Ende 1826 gemeinsam mit der Universität nach München und wurde mit den übrigen Münchner Corps 1862 in den KSCV aufgenommen. Nachdem der SC den Verband 1864 verließ, wurde Palatia im folgenden Jahr wieder aufgenommen und stand dann nochmals 1869 kurzzeitig außerhalb des SC. Im Zuge der politischen Verhältnisse suspendierte Palatia am 12. Oktober 1935, rekonstituierte nochmals für einen Tag im November 1935 und erneut am 4. April 1936 bevor sie schlussendlich am 19. Mai 1936 wieder suspendierte. Ab 1938 betreute Palatia die Kameradschaft “Friedrich Friesen” und konnte schließlich am 20. Oktober 1948 rekonstituieren. 1951 beteiligte sie sich an der Rekonstitution des KSCV und besteht bis heute als kreisfreies Corps. Palatia war lange ein sogenanntes Lebenscorps und hat daher relativ wenige Zweibändermänner.

CB-Farben: hochrot-königsblau-silberweiß (m.S.), F-Farben: hochrot-königsblau (m.S.), Mütze: hochrot

Suevia

Suevia wurde am 16. Dezember 1803 mit den Farben grün-weiß-orange an der Universität Landshut gestiftet. Von Februar 1806 bis zum 2. November 1806 war sie wegen Ausschlusses der meisten Mitglieder vom Studium suspendiert. Die heutigen Farben nahm das Corps Mitte 1821 an und verlegte Ende 1826 seinen Sitz gemeinsam mit der Universität nach München. Suevia beteiligte sich 1848 an der Jenenser Senioren-Convents-Deputiertenversammlung, trat aber mit den übrigen Münchner Corps erst 1862 dem KSCV bei. Nachdem der SC den Verband 1864 verließ, wurde Suevia im folgenden Jahr wieder aufgenommen. Das Corps wurde am 22. Mai 1934 wegen Nichterfüllung der Arierbestimmungen aus dem KSCV ausgeschlossen und war daraufhin vom 23. Juni bis 1. Oktober suspendiert. Danach bestand Suevia als verbandsfreies Corps bis Mitte 1939. Die von ihr seit 1938 betreute Kameradschaft “Prinz Eugen” schlug seit dem Wintersemester 1943/44 wieder Mensuren und rekonstituierte Suevia am 16. Dezember 1944. Vom AHV ausgehend wurde das aktive Corps am 24. April 1948 wiederhergestellt und beteiligte sich 1951 an der Rekonstitution des KSCV. Suevia gilt gemeinsam mit Thuringia Jena, Brunsviga Göttingen und Hassia Gießen als Keimzelle des schwarzen Kreises, hat aber vereinzelt auch kreisfreie Verhältniscorps.

CB-Farben: schwarz-weiß-blau (m.S.), F-Farben: schwarz-blau (m.S.), Mütze: schwarz

Tübingen

Franconia

Franconia wurde am 16. Februar 1821 von aus der landsmannschaftlichen Verbindung Hohenlohia ausgetretenen Mitgliedern gestiftet. Zwischen dem 28. Februar 1826 und dem 13. Juni 1830 war Franconia wegen behördlicher Verfolgung offiziell suspendiert, bestand aber im Geheimen fort. Am 29. Mai 1857 trat sie gemeinsam mit Suevia Tübingen dem KSCV bei. Wegen Ausschreitungen einzelner Mitglieder wurde Franconia am 25. Januar 1906 von der Universität suspendiert und man stiftete am 19. April 1906 eine Hansea als Ersatz. Sie hatte die Farben weiß-rot-weiß (m.G.). Die Suspendierung endete bereits am 22. Juni und Franconia konnte wieder an die Stelle der Hansea treten. Nach der Auflösung des KSCV suspendierte Franconia zunächst am 23. Oktober 1935, rekonstituierte aber im folgenden Monat um dann am 16. Mai 1936 erneut zu suspendieren. Nachdem der AHV bereits im Vorjahr reaktiviert wurde, gründete Franconia zusammen mit den Tübinger Corps Borussia und Suevia am 28. April 1949 die “Studentische Verbindung Österberg” als gemeinsamen Traditionsträger, bevor sie im folgenden Jahr am 16. Februar eigenständig rekonstituieren konnte. Franconia zählt zu den kreisfreien Corps und pflegt Verhältnisse mit anderen kreisfreien und teilweise schwarzen Corps.

CB-Farben: moosgrün-rosa (m.G.), F-Farben: moosgrün-rosa-weiß (m.S.), Mütze: moosgrün

Guestphalia

Das Corps Guestphalia wurde durch elf aus der im Herbst 1835 entstandenen Verbindung Giovannia ausgetretenen Mitgliedern am 12. August 1836 gestiftet und alsbald in den SC aufgenommen. Im folgenden Jahr zwang eine ausgiebige Untersuchung der Behörden Guestphalia zu einer zeitweisen Auflösung. Im Wintersemester 1841/42 hat Guestphalia wohl den SC verlassen und hielt sich in der kommenden Zeit mehr zur Burschenschaft. Ab Ende 1845 war sie aber wieder Teil des Senioren-Convents und soll in der folgenden Zeit mit Guestphalia Heidelberg im Kartell gestanden haben. Von ständigem Nachwuchsmangel geplagt, suspendierte Guestphalia am 29. Februar 1852, blieb aber noch einige Zeit darüber hinaus als Kneipverbindung zusammen, ehe sie sich ganz auflöste.
Vor dieser Guestphalia bestand ein früheres Corps gleichen Namens vom 12. Februar 1831 bis 7. Juli 1832.

CB-Farben: grün-weiß-schwarz (m.S.), F-Farben: grün-weiß-grün (m.S.), Mütze: grün

Suevia

Suevia wurde am 10. November 1831 gestiftet und war von Anfang Wintersemester 1833/34 bis zum 6. Januar 1835 suspendiert. Noch im selben Jahr wurden alle ihre Mitglieder durch die Universität vom Studium ausgeschlossen, was de facto zu einer Suspension am 11. September 1835 führte. Erst am 19. März 1838 konnte Suevia rekonstituiert werden. Zusammen mit Franconia trat sie am 29. Mai 1857 dem KSCV bei. Wegen der Weigerung die Arierbestimmungen durchzusetzen wurde Suevia am 15. Mai 1934 suspendiert und wenige Tage später aus dem KSCV ausgeschlossen. Verbandsfrei bestand sie dann vom 26. Oktober 1934 noch bis zum 27. Oktober 1935 und vom 21. November 1935 bis zum 15. Mai 1936. Suevia beteiligte sich am 28. April 1949 an der gemeinsamen Stiftung der “Studentischen Verbindung Österberg” als Traditionsträger der Tübinger Corps Suevia, Franconia und Borussia. Ein Teil der Mitglieder schied im Januar 1950 aus und gründete die “Studentische Vereinigung Schwaben”, die die Grundlage für die eigenständige Rekonstitution am 25. März 1950 bildete. Wegen der Abschaffung der Bestimmungsmensur trat Suevia am 30. April 1971 aus dem KSCV aus und besteht seither als verbandsfreies Corps. Ursprünglich wurde Suevia zum grünen Kreis gerechnet.

CB-Farben: schwarz-weiß-rot (m.S.), F-Farben: schwarz-rot (m.S.), Mütze: rot

Transsylvania

Transsylvania wurde am 23. März 1855 von Studenten aus Siebenbürgen gestiftet und stand zunächst auch nur solchen offen. Sie trat zunächst in ein “Kartell” mit den Verbindungen Roigel, Ghibellinia und Ulmia, bevor sie sich im folgenden Jahr dem SC annäherte und mit diesem im Februar 1856 ein Paukverhältnis abschloss. Außerdem öffnete sich Transsylvania auch für Studenten aus anderen Regionen. Auf eigenen Wunsch hin wurde Transsylvania am 1. Februar 1857 in den Tübinger Senioren-Convent aufgenommen. Nur wenig später führte die Relegation zahlreicher Mitglieder zum Abgang fast aller Transsylvanen und das Corps löste sich am 20. Mai 1857 auf. Die meisten Mitglieder gingen nach Erlangen und Würzburg, wo sie teilweise Aufnahme bei anderen Corps fanden.

CB-Farben: blau-rot-blau (m.G.), F-Farben: unbekannt, Mütze: blau

Würzburg

Bavaria

Bavaria wurde am 1. März 1815 gestiftet und war durch SC-Verruf vom 25. Juni 1818 bis 16. Dezember 1819 suspendiert. Der Streit um das Lebenscorpsprinzip führte 1876/77 zu einem Zerwürfnis der Aktiven und des Philisteriums, bis das Waffencorpsprinzip am 1. März 1877 durch die Alten Herren schließlich anerkannt wurde. Am 29. Januar 1878 musste Bavaria suspendieren und wurde als Lebenscorps am 10. Oktober 1880 wieder hergestellt. Endgültig wurde das Lebenscorpsprinzip dann am 18. April 1904 aufgegeben und Bavaria suspendierte durch die veränderte politische Lage erneut am 15. Dezember 1935. Aus der durch Franconia, Guestphalia, Makaria, Nassovia und Rhenania betreute Kameradschaft “Albrecht der Bär” entstand ein Zusammenschluss von Studenten, die aus der Kameradschaft austraten und anfingen Bestimmungsmensuren zu fechten. Mit diesen Studenten gelang am 26. Februar 1944 die Rekonstitution der Bavaria, welche sich im Juni desselben Jahres an dem Versuch einer Rekonstitution des KSCV beteiligte. Bavaria rekonstituierte am 10. Juni 1948 offiziell und besteht bis heute in Würzburg. Das Corps wird dem schwarzen Kreis zugerechnet.

CB-Farben: dunkelblau-weiß-hellblau (m.S.), F-Farben: dunkelblau-weiß (m.S.) Mütze: blau

Rhenania

Rhenania wurde am 23. Januar 1842 gestiftet. Schon vor dieser Rhenania bestanden zwei Verbindungen des selben Namens in Würzburg, mit denen Rhenania aber nicht in Beziehung steht. Nach außen hin trat Rhenania in den ersten Jahren als Rheno-Palatia mit blau-weiß-orange auf, weil die Behörden bei Namen und Farben der Rhenania eine frankophile Tendenz vermuteten. 1859 trat Rhenania mit den übrigen Corps des Würzburger SC dem KSCV bei. Rhenania erwarb als erstes Corps in Deutschland 1884 ein eigenes Corpshaus, das es auch bis heute als solches nutzt. In der Zeit des Nationalsozialismus unterstützte Rhenania zunächst die Kameradschaft Albrecht der Bär auf dem Haus der Nassovia. Davon spaltete sich 1939 eine Gemeinschaft Wennemacher ab, die ab Mai 1940 unter dem Namen Kameradschaft Balthasar Neumann auf dem Rhenanenhaus ihren Sitz hatte. Sie nahm korporative Züge an und focht im Juli 1941 erste Mensuren. Das Corpshaus wurde 1945 durch einen Bombentreffer weitestgehend zerstört und bis 1952 mit Hilfe der Corpsbrüder wieder aufgebaut. Rhenania wird dem grünen Kreis zugerechnet.

CB-Farben: marineblau-weiß-korrianderrot (m.G.), F-Farben: weiß-korrianderrot (m.S.), Mütze: weiß

Kösener Corpsstudenten als Schüler

Im Folgenden werden Silhouetten Kösener Corpsstudenten gesammelt, die zum Zeitpunkt der Entstehung der Silhouetten noch keine Corpsstudenten waren, sondern zumeist als Schüler oder gar Angehörige einer Schülerverbindung gezeigt werden. Soweit möglich sind Informationen zu den Verbindungen in den Texten zu den einzelnen Silhouetten erwähnt.

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